David-Peters-Quartier: Investor will Rathaus kaufen

Der Interessent will an der Wilhelmstraße Seniorenwohnungen schaffen. Der Bezirksausschuss stimmt dem Verkauf städtischer Gebäude zu.

Neviges. Es geht voran im David-Peters-Quartier: Als erstes Gremium hat jetzt der Bezirksausschuss einstimmig bei einer Enthaltung der Linken einem Konzept zur Vermarktung und Entwicklung der städtischen Immobilien an der Wilhelmstraße zugestimmt.

Danach sollen alle Gebäude an der Wilhelmstraße — altes Rathaus (Hausnummer 10), David-Peters-Haus (Nr. 16), ehemaliges Jugendzentrum (Nr. 18, Standort von Awo und DRK) und die ehemalige Feuerwache (Im Koven) — wegen ihres schlechten baulichen Zustandes und fehlender Nutzungsperspektive aufgegeben und verkauft werden. Die Aufgabe der Stadthalle war schon vor drei Jahren im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes beschlossen worden.

Laut Andreas Sauerwein gibt es für das Rathaus samt benachbarter Post bereits einen Investor und ein konkretes Vorhaben, ebenso einen Interessenten für das alte Gerätehaus.

Hatte man zunächst noch überlegt, das ehemalige Rathaus selbst instand zu setzen, könnte das denkmalgeschützte Gebäude nun, mit der Verpflichtung einer zeitnahen und denkmalgerechten Sanierung, an einen Kaufinteressenten gehen, der die alte Post und das Rathaus für seniorengerechtes Wohnen umbauen möchte. In dem jetzt vorhandenen Zwischenraum der Gebäude solle ein Treppenhaus mit Fahrstuhl eingebaut werden, das beide Häuser erschließt, erläuterte Andreas Sauerwein, Leiter des städtischen Immobilienservice. Der Name des Investors war bislang noch nicht zu erfahren.

Einen bisher ebenfalls ungenannten Interessenten gibt es auch für die alte Feuerwache. Sie steht wie das Rathaus unter Denkmalschutz, müsste daher entsprechend saniert werden. Kein Denkmal, aber dennoch als erhaltenswert wird das David-Peters-Haus eingestuft, dessen Abriss zudem die Denkmalbereichssatzung entgegen stehen würde. Es könnte einzeln oder gemeinsam mit der Feuerwache und dem einstigen Jugendzentrum vermarktet werden, wobei der Abbruch des bisherigen Standortes der Arbeiterwohlfahrt durchaus eine Option wäre.

Befürchtungen von Ausschussmitgliedern, dass durch die Aufgabe der Objekte später vielleicht Gebäude fehlen könnten, teilte Sauerwein nicht. Für rund 15 Prozent aller vorgehaltenen Flächen in städtischen Immobilien gebe es definitiv keinen Bedarf, so der Leiter des Immobilienservice: „Dazu gehören die Objekte, die jetzt aufgegeben werden sollen.“ Daneben stünden weitere 15 Prozent auf dem Prüfstand, das sei eine riesige Reserve.

Mit den bisherigen Nutzern der Liegenschaften sei man bereits zu einvernehmlichen Lösungen gekommen, sagte Sauerwein. Demnach ist geplant, die Awo im ehemaligen Bürgerbüro (Elberfelder Straße 21) unterzubringen.

Die DRK und die Tafel sollen im ehemaligen PSI-Gebäude (Bernsaustraße) eine neue Heimat finden. Für die derzeit im alten Rathaus untergebrachte städtische Jugendarbeit müsste noch ein städtisches Gebäude als neue Unterkunft bestimmt werden.