Beifall unter der Zirkuskuppel
Eine ganze Woche lang probten die Kinder ihre Auftritte ein.
Ratingen. Die Plane vor dem Zelt schließt sich, die Lichter gehen aus, im Publikum herrscht gespanntes Gemurmel. Kleine Lichtpunkte und Sterne wandern über das Zeltdach. Und schließlich heißt es: Manege frei!
Zirkusmusik ertönt, und unter Beifall betreten die Artisten das Zelt in ihren grün, rot und gold glitzernden Kostümen. Was folgt, ist ein Feuerwerk aus Akrobaten, Magiern, Clowns und Feuerschluckern, die ihr Publikum zu Begeisterungsstürmen animieren.
Das Besondere: Die Artisten sind alle zwischen sechs und zehn Jahre alt, im Publikum sitzen ihre Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde. Die Anne-Frank-Schule feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Und wie könnte man den runden Geburtstag einer Grundschule besser feiern als mit einem Zirkus?
Zusammen mit dem Zirkus Lollipop studierten die Schüler in einer Projektwoche ein zweistündiges Programm ein. Da durften die Eltern zuschauen, wie ihre Sprösslinge einen Salto über eine brennende Stange machten, Mitschüler in Kisten verschwinden ließen oder sich wagemutig auf ein Nagelbrett legten.
Ein weiterer Höhepunkt: Die Feuerschlucker, die besonders cool mit dunklen Sonnenbrillen, Kopftüchern und zu lässiger Rockmusik Feuer verschwinden und wieder aufflammen ließen. Furchtlos ließen die kleinen, harten Jungs das Feuer über ihre Arme und Hände tanzen - immer unter Aufsicht des Zirkusdirektors. Da durfte natürlich Schulleiterin Eva Müskens nicht fehlen, die einmal über den Bauch eines Feuerschluckers/Fakirs lief.
In der Pause ließen sich die Artisten dann schon einmal von ihren Eltern feiern. "Super", "Das hätte ich nie gedacht" und "Was die in der kurzen Zeit alles gelernt haben und sich trauen", waren nur einige Kommentare der Eltern.
Nur fünf Tage hatten die Schüler der Anne-Frank-Schule Zeit, ihr Programm einzustudieren. Dabei wurden die 250 Schüler in drei altersgemischte Gruppen eingeteilt, und jede dieser Gruppen hatte die Gelegenheit, ihr Programm einmal in voller Länge vorzuführen. 400 Besucher fasste das Zelt und war bei jeder Vorstellung voll.