Nacht der Museen sorgte auch bei Besuchern für Erleuchtung

In allen drei Ratinger Häusern drängten sich die Gäste durch die Flure. Das Programm hielt einige Überraschungen bereit.

Ratingen. Volles Haus in allen drei Museen in Ratingen und begeisterte Besucher, die zum Teil das erste Mal ihren Weg in die Ratinger Bildungseinrichtungen gefunden haben - die Museumsnacht im Kreis Mettmann am Freitagabend war ein voller Erfolg.

Im Industriemuseum Cromford gab es zeitweise kaum ein Durchkommen, so viele Besucher drängelten sich auf den schmalen Treppen in der ehemaligen Textilfabrik. "Es waren jetzt schon mehr Besucher da als letztes Mal", freute sich Museumsleiterin Claudia Gottfried. Neben dem duftenden Spanferkelbraten und der stimmungsvollen Beleuchtung trugen natürlich auch die "Lebenden Bilder" zum großen Erfolg bei.

Mitarbeiter des Museums waren für diesen Abend in die Rollen der ehemaligen Bewohner aus dem 19. Jahrhundert geschlüpft und standen Rede und Antwort. So konnte man etwa selber einmal das Schreiben mit dem Federkiel ausprobieren oder sich von den Damen Brügelmann in die Geheimnisse des "Weißstickens" einführen lassen.

Auch im Oberschlesischen Landesmuseum in Hösel ging es hoch her. Die prächtig kostümierten Mitglieder der Interessengemeinschaft Historischer Alltag zogen alle Blicke auf sich. Als preußische Soldaten aus dem 18. Jahrhundert konnten sie hautnah von den Belagerungen der preußischen Festungen in Schlesien berichten.

Überhaupt stand die Publikumsbeteiligung im Mittelpunkt des Programmes, das gesamte Spektrum der pädagogischen Anstrengungen des Museums wurde präsentiert. So konnte man sein Wissen über die Geschichte Schlesiens bei einem Quiz testen und es bei einer der zahlreichen Führungen durch die aktuellen Ausstellungen erweitern.

Eine Besucherin des Museums der Stadt Ratingen

Ruhiger war es da schon im Museum der Stadt Ratingen, dort wurde das Programm in kleinen Häppchen serviert. "Es standen schon um halb sechs Leute vor der Tür", freute sich Klaus Thelen, der kommissarische Leiter des Museums. Entsprechend war schon die Ausstellungseröffnung "Pop und die Folgen", die den Auftakt machte, sehr gut besucht, und neben dem typischen Vernissage-Publikum waren viele neue Gesichter zu sehen.

Puppenspezialistin Karin Schrey führte durch die umfangreiche Puppensammlung, und Manfred Buer konnte als Vorsitzender des Vereins Lintorfer Heimatfreunde natürlich am besten das Leben und Werk des größten Sohnes des Stadtteils erklären. Bei seinen Ausführungen zur Johann-Peter-Melchior-Ausstellung hingen die Besucher geradezu an seinen Lippen.

Für Buer ein tolles Erlebnis: "Nach einer Führung hat eine Dame zu mir gesagt: Danke Herr Buer, jetzt weiß ich endlich, wer dieser Melchior ist."