Brutaler Überfall: Drei Täter verurteilt

Zwei der drei Verurteilten müssen eine vierjährige Haftstrafe absitzen.

Neviges/Wuppertal. Der Fall hatte wegen seiner perfiden Art und Brutalität für Aufsehen gesorgt: Ein 42 Jahre alter Mann aus Berlin wurde im April vergangenen Jahres unter dem Vorwand, ihm einen gebrauchten BMW X5 verkaufen zu wollen, nach Neviges gelockt, überfallen, misshandelt und dann ausgeraubt (die WZ berichtete). Zwei Täter wurden deshalb bereits Anfang Januar zu Haftstrafen verurteilt.

Im Februar begann vor dem Landgericht Wuppertal der Prozess gegen drei weitere Angeklagte, die in den Fall verwickelt waren. Jetzt wurde das Urteil gesprochen. Das Gericht verurteilte den 21-jährigen Y. zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren wegen Beihilfe zum Raub, den anderen Angeklagten, den 21-jährige L., zu vier Jahren wegen besonders schweren Raubs mit gefährlicher Körperverletzung. Bei den beiden wendete das Gericht das Jugendstrafrecht an. Der dritte Täter, der 34-jährige G., muss für vier Jahre hinter Gittern. Bei ihm sah das Gericht es als erwiesen an, dass er Beihilfe zum Raub geleistet hat.

Das Urteil wurde früher als geplant gefällt. Aber sowohl L. als auch G. waren schon frühzeitig im Prozess geständig. L. gab zu, das Opfer Markus G. mit einem Schlag auf den Hinterkopf niedergestreckt zu haben, als es fliehen wollte. Außerdem habe er G., nachdem man ihm gemeinsam in einen Transporter geschleppt hatte, gefesselt.

Y. gestand, dass er vor der Tat 50 Euro bekommen und das spätere Opfer ab der Haltestelle Essen-Kupferdreh in der S-Bahn beobachtet hatte, um telefonisch dessen Ankunft in Neviges und Erkennungsmerkmale durchzugeben.

Der dritte Angeklagte hatte angegeben, als Fahrer beteiligt gewesen zu sein. Er bestritt damals aber, bereits vor dem Überfall von den Plänen gewusst zu haben. Einer der bereits verurteilten Täter, der als Zeuge vorgeladen war, hatte damals die Aussage gestützt.