Neviges Bundeszuschuss macht Bad zukunftssicher
Neviges. · Finanzspritze wird genutzt, um Beton zu sanieren, die Barrierefreiheit zu verbessern und eine Wasserrutsche zu errichten.
Im zweiten Anlauf hat es funktioniert: Der Bund stellt zwei Millionen Euro für die Sanierung des Panoramabades am Wiesenweg zur Verfügung. „Wir hatten uns bereits 2018 für das Förderprogramm zur Sanierung kommunaler Einrichtungen beworben, leider vergeblich“, sagt Norbert Noll. Umso mehr freut sich der Leiter der Bäder bei den Stadtwerken Velbert jetzt über den Geldsegen. „Das Bad ist funktionstüchtig, aber es kommt in die Jahre. Im Sportbecken und dem Springerbecken sind größere Arbeiten im Beton- und Fliesenbereich nötig. Das ist das Hauptthema, mit dem wir uns beworben haben.“
Noll stellt fest: „Wir wollen das Bad auf die Interessen der Bürger ausrichten. Unter dem Arbeitstitel ,Badehaus’ wollen wir künftig barrierefrei sein. Badegäste mit und ohne Handicap sollen ohne Stufen oder andere Hindernisse das Sportbecken erreichen. Das betrifft den Zugang zum großen Becken sowie den Umkleide- und Sanitärbereich. Das ist ein ganz wichtiges Ziel neben der Betonsanierung“, führt Norbert Noll im Gespräch mit der WZ aus.
Ein weiterer Punkt ist eine Rutsche: „Da haben wir ganz viel Fantasie bei der Hanglage. Wir sind dabei, ein kleines Pflichtenheft auszuarbeiten und treten anschließend mit zwei Architekten in Kontakt. Wir stellen uns vor, dass bis zum Sommer eine Vorplanung da ist, die wir im Herbst in Form eines Hearings vorstellen. Die Badbenutzer sollen mit ihren Vorschlägen einbezogen werden“, sagt der Stadtwerke-Bäderleiter.
Alleine für die Sanierung der Becken rechnet Velberts oberster Bademeister mit 3,7 Millionen Euro, die Gesamtkosten werden bei fünf Millionen liegen. Die Herstellung des Zukunftsfähigkeit des Bades ist Norbert Noll eine Herzensangelegenheit. Er Stellt fest: „Das Bad ist klasse. Mit dem 50 Meter langen Sportbecken haben wir ein Alleinstellungsmerkmal. Es ist ein Schwimmbad nicht nur für Velbert, sondern für das ganze Bergische Land und darüber hinaus“, unterstreicht Noll und verweist auf die vielen Besucher, die bei schönem Wetter busseweise unter anderem aus Wuppertal zum Wiesenweg strömen. Wenn der Workshop mit den Badnutzern im Herbst durch ist, muss der Aufsichtsrat der Stadtwerke den Sanierungsplänen zustimmen. Im nächsten oder übernächsten Jahr könnten die Baumaßnahmen beginnen. „Ich denke, viele Arbeiten lassen sich außerhalb der Freibadsaison durchführen. Es ist nicht beabsichtigt, das ganze Freibad zu schließen. Das Wellenbecken werden wir immer anbieten und auch die ,Pfützen’“, wie der Bäderchef scherzhaft die Kleinkinderbecken bezeichnet.
Wegen der Corona-Krise ist das gesamte Bad geschlossen, aber Norbert Noll gibt sich zuversichtlich: „Wir planen wir bisher. Wir stellen uns selbstverständlich auf die neue Situation ein.“ Wie jedes Jahr im März haben die Mitarbeiter damit begonnen, das Bad für die Saison herzurichten. Badleiter Tobias Starbatty und sein Team, die sonst am Beckenrand über die Sicherheit der Wasserratten wachen, haben Shorts und T-Shirts gegen gelbes Ölzeug eingetauscht. In dem leeren Sportbecken spritzen sie mit dem Wasserstrahl aus Hochdruckreinigern den Dreck des Winters von den blauen Fliesen. Immer mehr Kacheln müssen dabei erneuert werden, auch an den Beckenrändern finden größere Ausbesserungsarbeiten statt. Wie sagte Norbert Noll in dieser Hinsicht so treffend? „Das Bad ist in die Jahre gekommen. Solche Arbeiten nehmen von Jahr zu Jahr zu.“