Velbert Das Zusammenspiel von Leber, Herz und Lunge

Velbert. · Guido Gerken erklärt die Auswirkungen der Erkrankung eines Organs auf andere.

Senior Consultant der Gastroenterologie, Hepatologie und Palliativmedizin des Helios Klinikums.

Foto: Helios Klinikum Niederberg/Hrelios

All menschlichen Organe arbeiten zusammen, sie bilden einen Kreislauf. Das heißt, wenn eines der Organe nicht richtig funktioniert, werden gleichzeitig andere Organe davon betroffen. Welche Auswirkungen hat es denn auf verschiedene Organe, wenn die Leber erkrankt ist? Unter anderem dieser Frage geht Experte Prof. Dr. Guido Gerken, Senior Consultant der Gastroenterologie, Hepatologie und Palliativmedizin am Helios Klinikum Niederberg beim nächsten Medizinforum, am Dienstag, 10. Dezember, ab 18 Uhr nach.

Wenn ein Patient eine Leberzirrhose oder eine andere schwere Erkrankung der Leber hat, kann es in manchen Fällen zu einem hepatorenalen Syndrom kommen. Ein hepatorenales Syndrom ist ein akutes Nierenversagen, welches in Folge einer Lebererkrankung auftritt. Das Nierenversagen kann sich auch auf das Herz auswirken, was eine Herzschwäche zur Folge haben kann.

Niere und Lunge können durch eine kranke Leber betroffen sein

„Durch eine Herzschwäche, eine so genannte Herzinsuffizienz, kann das Blut aus der Leber nicht mehr richtig abfließen. Dadurch staut sich das Blut in der Leber und es kommt zu einer Minderversorgung, welche wiederum zu einer Leberverfettung führt. Das nennt man dann eine kardial-bedingte Stauungsleber“, erklärt Mediziner Guido Gerken.

Ein weiteres Organ, welches von der kranken Leber betroffen sein kann ist die Lunge. Bei dem hepatopulmonalem Syndrom handelt es sich um eine starke Verminderung der Lungenfunktion, die ebenfalls durch ein schwerwiegendes Leberversagen zurückzuführen ist. Durch den Ausfall des größten Teils der Leberfunktion können gefäßweitende Substanzen wie Stickoxide (gasförmige Oxide des Stickstoffs) nicht richtig aus dem Blutkreislauf entfernt werden. Dadurch weiten sich die Lungenkappilaren (feine, langgestreckte Hohlräume) über das normale Maß. Aufgrund dessen ist dann im Gegensatz zum Sauerstoffangebot zu viel Blut in der Lunge, was zu Atemnot führt.

All diese Informationen erklärt Prof. Dr. Guido Gerkennoch einmal im Detail am 10. Dezember. Die Info-Veranstaltung findet im Sitzungszimmer 1 und 2 an der Robert-Koch-Straße 2 statt. Im Anschluss nimmt sich der Arzt Zeit für persönliche Fragen. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht
erforderlich. HBA