Wülfrath Einkaufen ist jetzt „unverpackt“ möglich

Wülfrath · Anne Schemann und Cristin Prehn haben am Samstag das „Grünkorn“ eröffnet.

 Die beiden Unternehmerinnen Cristin Prehn (v. l.) und Anne Schemann laden in Wülfraths ersten Unverpacktladen „Grünkorn“ ein.

Die beiden Unternehmerinnen Cristin Prehn (v. l.) und Anne Schemann laden in Wülfraths ersten Unverpacktladen „Grünkorn“ ein.

Foto: Tanja Bamme

. Pünktlich um 11 Uhr am Samstagmorgen stand die Türe des ersten Wülfrather Unverpacktladens „Grünkorn“ offen. Neun Monate haben die Initiatorinnen Anne Schemann und Cristin Prehn dafür gebraucht und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Regale des rund 50 Quadratmeter großen Verkaufsraums sind prall gefüllt mit allerhand- unverpackten- Kosmetik-, Hygiene- und Lebensmittelprodukten. „Die Renovierung hat länger gedauert als geplant“, verrät Anne Schemann.

Eigentlich sollte der Laden bereits zum 1. Dezember öffnen. Einen Abbruch hat es dem Besucherstrom aber keinen getan. Innerhalb weniger Minuten füllte sich der überschaubare Laden an der Wilhelmstraße mit zahlreichen Besuchern. „Ich bin wahnsinnig aufgeregt“, gibt Cristin Prehn zu, während sie die ersten Bezahlungen entgegen nimmt. Nur wenige Momente zuvor- genau zwei Minuten vor der offiziellen Eröffnung- stieß das junge Unternehmerduo noch mit Freunden und Helfern auf eine erfolgreiche Zukunft an. „Ohne euch hätten wir das alles nicht geschafft“, sind sich die Damen sicher, bevor der jüngste Helfer Jonathan erstmalig das Türschild auf „open“ stellte.

Für Roland Schumann ist der Unverpacktladen ein echter Zugewinn für die Kalkstadt. „Ein solches Geschäft sollte es in jeder Stadt geben“, ist sich der Velberter sicher. „Ich kenne aus Erzählungen einen ähnlichen Laden in Essen. Hoffentlich kann sich das Konzept auch in dieser kleinen Stadt durchsetzen“, hofft Roland Schumann, der gleich in Richtung Müsliregale weiterzieht. Doch nicht nur Müsli verbergen sich in den durchsichtigen Abfüllbehältern, auch Nüsse, Getreidesorten und weitere unverpackte Utensilien lassen sich finden. Ebenso wie Bruchschokolade, Bio- Gewürze, weitere Süßigkeiten, Zahnpastatabs, Zahnbürsten, Honig und natürlich Aufbewahrungsbehälter. Diese stehen als Alternativlösung für Kunden zur Verfügung, die nicht mit eigenen Bechern oder Tüten ausgestattet sind.

Über eine Crowdfunding- Aktion haben die beiden Freundinnen 18 430 Euro erwirtschaftet. Geld, das teilweise mit Überraschungspaketen verbunden ist. „Und diese Pakete stehen zur Abholung bei uns bereit. Ebenso wie Geschenkgutscheine“, versichert Anne Schemann. Rund 300 Artikel soll der Laden vorweisen, noch fehlen jedoch einzelne Bestellungen. „Das hängt mit den Lieferanten zusammen. Aktuell machen einige Unverpacktläden auf und die Lieferanten kommen mit der Auslieferung nicht hinterher“, so die Wülfratherin. „Kaffee fehlt beispielsweise noch. Aber der wird auch bald eintreffen.“