Velbert „Die Stadt Velbert braucht ein Gesamtkonzept“

Velbert. · Zwei Frauen und sechs Männer bewerben sich bei der Kommunalwahl am 13. September um den Chefsessel im Velberter Rathaus. Die WZ gibt allen mit einem Gastbeitrag die Chance, den Wählern ihre Positionen näher zu bringen.

Cem Demircan lebt seit 1987 in Velbert und sitzt seit 2004 ununterbrochen im Stadtrat.

Foto: Cem Demircan/Demircan

Heute ist Cem Demirkan von den Unabhängigen Velberter Bürgern (UVB) an der Reihe.

„Ich war schon als Jugendlicher ein sehr politischer Mensch. Dabei habe ich aber meine Prinzipien, das heißt rote Linien, die mir immer den Weg aufzeigen. Zu diesen Prinzipien gehören für mich Ehrlichkeit, Offenheit und Geradlinigkeit. Deswegen konzentriere ich mich mittlerweile seit 2012 nur noch auf die Kommunalpolitik, dann ist man frei von Einflüssen und Vorgaben der Landes- und Bundespolitik und kann sich voll und ganz auf seine Stadt konzentrieren.

Auch als Bürgermeister möchte ich Kümmerer, ein guter Zuhörer sein und mehr Menschen – soweit rechtlich möglich – in die politischen Entscheidungsprozesse einbeziehen. Am Ende geht es doch um die Velberterinnen und Velberter, und wenn die merken, dass sie mit ihren Anliegen ernst genommen werden, werden sich auch viel mehr Menschen einbringen.

Velbert ist eine weltoffene und lebendige Stadt. Die Menschen hier sind offen und, ja, manchmal sehr direkt. Aber dies lernt man irgendwann zu schätzen. Man weiß schnell, woran man ist.

Die Corona-Pandemie hat uns alle negativ beeinflusst, aber in Teilen auch gezeigt, was wirklich wichtig ist. Insofern müssen alle Verantwortlichen nach der Wahl dies anerkennend noch mehr als bisher zielführend zusammenarbeiten.

Dabei werden die folgenden Punkte für mich und meine Wählergemeinschaft sehr wichtig sein: ein Umdenken in Richtung Schutz des Klimas mit Sinn und Verstand, aber mit dem Ziel, dem Klimawandel positiv entgegenzuwirken; eine sinnvolle durchdachte Verbesserung des ÖPNV samt der Prüfung zur Realisierung der Schienenanbindung von Velbert-Mitte; die Realisierung eines gesamtstädtischen Konzeptes, welches Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Verkehr und Freizeit als Ganzes betrachtet und dementsprechend Ziele definiert und realisiert.

Die Entwicklung der Stadt wird auch davon abhängen, ob wir im Rahmen der Digitalisierung unsere Hausaufgaben machen, wenn es um die Infrastruktur geht, aber auch bei der Realisierung von Online-Service-Leistungen des Rathauses. Hier gilt es, die Digitalisierung voranzutreiben, damit endlich ein ,Neues Lernen’ in unseren Schulen einziehen kann. Auf der anderen Seite geht es aber auch darum, insbesondere unseren Senioren die Möglichkeit zu geben, mitzukommen und nicht abgehängt zu werden.

Unabhängig von diesen übergeordneten Themen wollen wir natürlich unsere Stadtteile weiter­entwickeln. Dabei haben wir ein Konzept zur Belebung der Nevigeser Innenstadt entwickelt – wir nennen es ,­Künstlerstadt Neviges’ und dies nicht in Konkurrenz zu Langenberg, sondern in enger Kooperation.“