Diskussion über Familie und Job

Beim Frauen-Forum liest Autorin Susanne Garsoffsky aus ihrem neuen Buch „Die Alles-ist-möglich-Lüge . . .“.

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Familie und Beruf unter einem Hut und alles ist gut? Das funktioniert nach Susanne Garsoffskys und Britta Sembachs eigener Erfahrung nicht: „Die Alles-ist-möglich-Lüge - Wieso Familie und Beruf nicht zu vereinbaren sind“ heißt ihr Buch, aus dem Susanne Garsoffsky am 16. Juni im Rahmen des Frauen-Forums lesen wird.

„Die Schlussfolgerung lautet allerdings nicht: Zurück an den Herd“, betont Ulrike Motte, Leiterin der Stadtbücherei. Die Velberter Bibliothek organisiert das Frauen-Forum seit fast einem Jahrzehnt gemeinsam mit dem Verein Frauen helfen Frauen Velbert/Heiligenhaus und der Bergischen Diakonie zwei Mal pro Jahr in der Nevigeser Filiale.

„Alles nur eine Frage der Organisation“ sei ein Killerargument, mit dem Familien häufig konfrontiert werden, doch die Autorinnen haben festgestellt, dass es lediglich ein Nebeneinander von Familie und Beruf gebe: „Sie heben aber nicht den Zeigefinger, sondern legen nur die Fakten auf den Tisch“, ergänzt Marina Lucyga, Vorsitzende des Vereins Frauen helfen Frauen.

Das Buch sei eine Analyse der Gesellschaft - es müsse sich gesellschaftspolitisch in den Strukturen, in Politik und Wirtschaft etwas ändern, so die Schlussfolgerung. „Die Frage ist, was wollen wir für die Frauen, die Väter und Kinder“, sagt Lucyga. Tatsache sei, dass etwa die Reduzierung der Arbeitszeit zugunsten der Familie meist mit einem Karriereknick verbunden sei.

Das betreffe in der Regel Frauen, aber auch Männer, die für die Familie zurückstecken, müssten mit Nachteilen rechnen: „Welcher Mann traut sich, länger zu Hause zu bleiben?“ fragt Motte. Es sei an der Zeit, zum Beispiel über Arbeitszeitkonten nachzudenken, so dass man zeitweise ohne Nachteil etwa für die Rente Stunden reduzieren könne, meint Lucyga. Das sei nicht nur bei Kindern relevant, sondern auch, wenn etwa die Eltern gepflegt werden müssen.

Lesung und Diskussion finden am Donnerstag, 16. Juni, 20 Uhr in der Stadtteilbibliothek Neviges, Elberfelder Straße 64 statt. Der Eintritt kostet fünf Euro; Karten gibt es im Vorverkauf in den Stadtteilbibliotheken sowie an der Abendkasse.