Domdach: Zweiter Bauabschnitt beginnt
Bei einer Informationsveranstaltung erläuterten der Diözesanbaumeister und die Bauleitung die Arbeiten am Gotteshaus.
Neviges. „Wir sind im zeitlichen Verzug, weil wir eine andere Variante ins Auge gefasst hatten, die sich dann noch nicht als gut herausstellte“, sagt der Diözesanbaumeister Martin Struck zu Beginn der Info-Veranstaltung zur Sanierung des Domdaches. Nun wird so vorgegangen wie beim ersten Bauabschnitt: Die alte Epoxidharzbeschichtung aus den 80er Jahren wird per Sandstrahler entfernt, darüber die Bandage aus Karbonfaser gelegt und abschließend Beton aufgespritzt, der eine Struktur erhält, die an Schalbretter erinnert. „Die Bewegung der Risse darunter werden wir nicht verhindern“, so der Fachmann, der aber überzeugt ist, dass durch diese Methode kein Wasser mehr ins Bauwerk dringt.
Die wegen der vielen Dachschrägen sehr komplizierte Gerüstkonstruktion, die genau über der Pyramide steht, wurde gestern abgenommen. „Nächste Woche fangen wir an, die größeren Schäden mit Hammer und Pressluft freizulegen. Freiliegende Eisenteile werden mit Rostschutzfarbe gestrichen und verschmiert.“ Dabei wird von ganz oben nach unten vorgegangen. 800 Quadratmeter (ein Drittel der gesamten Dachfläche) werden saniert. „Die anschließenden Sandstrahlarbeiten werden maximal zwei Wochen dauern“, verspricht Lenard Dankesreiter von der ausführenden Firma Torkret. „Lärmbelästigungen wird es geben“, kündigt der Bauleiter an. „Wir haben ja aus dem ersten Bauabschnitt gelernt“, so Dombaumeister Struck. „Der Kompressor wird fast komplett eingehaust, der Schall geht nicht in die Breite, sondern in die Höhe. Und wir arbeiten diesmal nicht unter einer Folie, sondern unter einer richtigen Zeltplane, weil es unser Ziel ist, dass kein Staub rauskommen soll.“
„Beim ersten Bauabschnitt roch es zeitweise nach verbrannten Leiterplatten. Kann das diesmal auch wieder sein?“, fragte ein Anwohner und löste Staunen bei den Experten aus. „Wir haben nichts abgebrannt, außerdem wird nass mit Sand gestrahlt, da kann nichts riechen.“ Auf der Löher Straße werden drei Parkplätze gesperrt, weil Platz für Baufahrzeuge her muss.
Die Torkret-Mitarbeiter nahmen den Vorschlag der Anwohner gerne auf, mit der Stadt über eine Aufhebung der Einbahnstraßenregelung auf der Elberfelder Straße zu verhandeln oder die Poller wegzunehmen, so dass man über den Busbahnhof ausfahren kann. Die Idee des Dombaumeisters, eine Informationstafel aufzustellen, stieß auf große Zustimmung. „Bau-Infos sind immer gut“, fand Wallfahrtsleiter Bruder Frank Krampf. „Die Infos müssen aber aktuell sein“, lautete eine weitere Forderung aus der Nachbarschaft. Luisa Puls, die Bauleiterin des begleitenden Ingenieurbüros ptd, will sich darum kümmern.
Kritik an den geplanten Bauarbeiten gab es von den Teilnehmern nicht. „Ich bin jetzt viel beruhigter als vorher“, gab sich eine Anwohnerin erleichtert, die froh ist, dass man sich um ihre Belange kümmert.