Sanierung der Stadtkirche dauert länger und wird teurer

Schäden durch eingedrungenes Wasser sind größer als erwartet.

Wülfrath. Das ist keine erfreuliche Nachricht für die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde: Die Renovierungsarbeiten an der Stadtkirche sind aufwendiger und werden voraussichtlich mindestens 65 000 Euro teurer. Ursprünglich waren für Sanierung vier Monate angesetzt und eine halbe Million veranschlagt. Darüber informierte jetzt Präses Thomas Rehrmann.

„Nachdem für die Fenster- und Dachsanierung die Südseite eingerüstet wurde und die Kirchenfenster ausgebaut wurden, hat man festgestellt, dass das steinerne Maßwerk, welches sich zwischen den einzelnen Fensterscheiben befindet, mehr als zuvor angenommen beschädigt ist“, erklärt der Pfarrer. „Circa 70 Prozent der Steine sind soweit beschädigt, dass sie ausgetauscht werden müssen. Wasser ist in winzig kleine Risse eingedrungen und hat durch Frostsprengung zu erheblichen Beschädigungen geführt“, berichtet der beauftragte Architekt Rainer Gebauer. Um diese Schäden zu beheben, müssten erst einmal die Maßwerkkronen, die zum Glück nicht beschädigt sind, gesichert werden, bevor die Seiten- und Mittelgewände ausgebaut werden können. „Diese werden dann überarbeitet, beschädigte Elemente ausgetauscht, bevor alles wieder vor Ort eingebaut werden kann“, so Gebauer.

Es wurde auch festgestellt, dass das Mauerwerk des Kirchturms stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dazu führt Baukirchmeister Manfred Hoffmann aus: „Die Tatsache, dass der Kirchturm keine Dachrinne hat, hat sich negativ ausgewirkt, vor allem in oberen Bereich des Turmes sind die Fugen zwischen den Steinen stark ausgewaschen.“ Daher werde nun auch der Kirchturm eingerüstet, so dass eine Regenrinne montiert werden kann und die Schäden behoben werden können.

Auf den Zeitplan der Bauarbeiten wirken sich diese massiven Zusatzarbeiten auch aus. Ob eine Fertigstellung bis Anfang Oktober jetzt noch realisierbar ist, ist noch nicht absehbar. „Auch finanziell ist dieses zu spüren, circa 65 000 Euro Mehrkosten kommen damit auf uns zu. So müssen wir noch mehr Menschen finden, die uns für den Erhalt unseres ältesten Wülfrather Bauwerkes tatkräftig mit Spenden unterstützen.“

Gelegenheit dazu besteht schon am Samstag. Die Gemeinde lädt für den 7. Juli, dazu ein, die Baustelle zu erkunden. Punkt 12 Uhr beginnt am Kirchplatz der Tag der offenen Baustelle mit einer Andacht unter der Linde. Neben Führungen gibt es ein kleines Aktionsprogramm: Eine Ausstellung von Mädchen und Jungen des Kindergartens Düsseler Tor zeigt ihre Ideen zur Stadtkirche. Diese Kunstwerke können auch erworben werden. Eigene Ideen und Gedanken zur Kirche können auf einem großen Banner für den Bauzaun künstlerisch verwirklicht werden. Ein Quiz regt an, das Gotteshaus auf eigene Faust zu erkunden. Die Ausstellung historischer Fotos, kleine Kunstwerke, die Wülfrather Künstlern aus den gerade erst vom Dach genommenen Schieferplatten schufen, Kirchenkekse, Waffeln, Würstchen und Getränke runden das Angebot ab, das gegen 16 Uhr enden soll. HBA