DRK-Schatzmeister drohen drei Jahre Haft
64-Jähriger hat gestanden, eine Million Euro des Deutschen Roten Kreuzes veruntreut zu haben.
Wuppertal/ Velbert. Drei Jahre und drei Monate soll ein früherer Schatzmeister des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wegen Untreue ins Gefängnis. So lautet der Antrag der Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht Wuppertal. Der angeklagte frühere Steuerberater (63) habe von 2003 bis 2008 seine vertrauensvolle Stellung bei mehreren gemeinnützigen Einrichtungen und vermögenden Velbertern systematisch ausgenutzt. Die Verteidigung forderte eine Bewährungsstrafe.
24 einzelne Taten hat der Angeklagte gestanden. Er habe sich nach Belieben Geld nehmen können, Vorstandskollegen beim DRK und Geschäftspartner hätten ihm blind vertraut. Das Geld habe er gebraucht, um seinen Lebenswandel zu finanzieren. Für weitere 27 Vorwürfe hat das Gericht das Verfahren bereits eingestellt, weil die Fälle eine zu erwartende Strafe nicht wesentlich erhöhen würden. Dazu gehören ein Darlehen, das sich der Angeklagte als Geschäftsführer der gemeinnützigen Winterscheidt-Stiftung gewährt haben soll, und Fälle zulasten einer Immobilien-Eigentümergemeinschaft.
Insgesamt war ein Schaden von fast einer Million Euro angeklagt. Der Angeklagte gilt nach einer Eidesstattlichen Versicherung als zahlungsunfähig. Nach eigenen Angaben ist er mit etwa einer Million Euro verschuldet und arbeitet weiter in einer Velberter Anwaltskanzlei.
Ein Verteidiger des 64-Jährigen beantragte, das Gericht möge einen Teil der Strafe als Geldstrafe verhängen, damit die Haft zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Das Geständnis solle sich in besonderem Maß strafmildernd auswirken, weil das Verfahren dadurch abgekürzt worden sei. Von Reue seines Mandanten sprach er nicht. Das Urteil wird am Dienstag erwartet. dil