Geschacher um VHS-Haus

Wo die VHS künftig untergebracht wird, ist unklar. Dennoch wird viel diskutiert — besonders hinter verschlossenen Türen.

Wülfrath. Wohin mit der Volkshochschule? Auch wenn im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS) Vertreter von SPD und Grünen meinen, den künftigen Standort benennen zu können, kann davon keine Rede sein.

„Wohin die VHS umziehen wird, ist noch völlig offen. Dahinter steht ein großes Fragezeichen“, sagte gestern eine Sprecherin der Stadt. Am Abend zuvor hörte sich das im AWS anders an.

Ausgelöst wurde die Debatte durch die weiteren Schritte im Stadtentwicklungsprogramm. Darin sind Mittel für die „Machbarkeitsstudie VHS“ veranschlagt.

Rund 25 000 Euro. In Reihen der Lokalpolitiker löste das Erstaunen aus. „Warum? Wenn wir das Haus aufgeben, muss sich der der Investor um die Zukunft kümmern“, sagte etwa André Herbes (WG).

Doch den Planern im Rathaus geht es gar nicht um die Zukunft der VHS, sondern um die Entwicklung des Grundstücks am Ausgang der Fußgängerzone Wilhelmstraße und am Eingang zum Wareplatz.

„Was kann man sich dort vorstellen? Wir wollen diese Überlegungen nicht einem Investor überlassen, sondern städtebaulich Vorgaben machen“, sagte stellvertretende Planungsamtsleiterin Julia Kunz. Bei drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen hat der AWS schließlich die Machbarkeitsstudie beschlossen.

Dass die VHS an diesem Standort keine Zukunft mehr hat, verdeutlichte 1. Beigeordneter Rainer Ritsche: „Die Aufgabe des Gebäudes ist doch Konsens.“

Schließlich habe der Rat alle Ausgaben für Sanierung und Instandhaltung mit dem Haushalt 2012 auf Null gesetzt. Ritsche: „Das VHS-Haus ist definitiv abgängig.“ Im Klartext: Die Stadt wird es nicht erhalten.

Doch wohin dann mit der VHS, die täglich viele Kunden und Schüler hat? In der Politik gab es mehrere „Erkenntnisse“. Während Hans-Jürgen Ulbrich (SPD) gesichert gehört hatte, dass die VHS in das Dienstleistungszentrum am Rathaus ziehen soll, gab Thomas May (Grüne/WWG) die Hauptschule an der Schulstraße als künftigen Standort aus. Die Verwaltung schwieg dazu.

Nach Recherchen der WZ ist Fakt, dass im Rahmen des Flächenmanagements über die Unterbringung gesprochen wird. In diesem Arbeitskreis aus Verwaltung, GWG und Politik wird erörtert, wie kommunale Flächen besser genutzt und ausgelastet werden können.

Der kann für die VHS noch keinen neuen Standort präsentieren. „Da ist nichts beschlossen“, hieß es gestern aus dem Rathaus. Erst im Herbst werde das geschehen.