Ein Sommer voller Bücher

Die WZ begleitet fünf Wülfrather Kinder auf ihrer literarischen Reise durch die Ferien.

Wülfrath. Sie freuen sich schon auf die Ferien: Nicht unbedingt, weil sie dann frei haben und faulenzen können. Ganz im Gegenteil — weil sie dann wieder am Sommerleseclub der Wülfrather Medienwelt teilnehmen und viele neue Bücher lesen können.

Voller Vorfreude sitzen die Leseratten Charlotta (7, Parkschule), Ole (10, nach den Ferien auf der Realschule), Laura, Julian und Lukas (alle 11, Gymnasium) an einem Schmökertisch zwischen den Bücherregalen der Bibliothek.

Alle fünf haben sich schon am eigens für den Sommerleseclub gefüllten Regal umgeschaut. Das eine oder andere Buch liegt bereits vor ihnen und wartet darauf, zu Hause gelesen zu werden. Den Lesestoff — mehr als 180 speziell markierte Bücher — hat der Förderverein der Medienwelt eigens nach einer Empfehlungsliste angeschafft.

Die Kids sind echte Leseclubprofis. Jeder von ihnen war schon mindestens einmal dabei. Warum? „Weil es Spaß macht“, rufen die Fünf unisono und mit etwas mehr Lautstärke als in einer Bibliothek üblich. Beim Sommerleseclub (ab Klasse fünf) und dem Sommerleseclub Junior (bis Klasse fünf) muss jeder Teilnehmer innerhalb der Ferien mindestens drei der Leseclub-Bücher gelesen haben.

Danach ermittelt das Team der Medienwelt in drei kurzen Fragen pro Lektüre, ob auch keiner flunkert und wirklich gelesen wurde. Den Bücherwürmern winken am Ende nicht nur ein Zertifikat und tolle Preise, sondern auch eine Abschlussparty in der Bücherei.

Bei Charlotta, Ole, Laura, Julian und Lukas können es schon mal bis zu 25 Bücher in den Sommerferien sein. „Das tolle am Lesen ist, dass man sich in die Geschichten hineinversetzt“, sagen sie. Ob Krimis wie bei Julian („Die sind schön spannend, bis die Fälle aufgelöst werden“) oder Fantasybücher bei Ole („Ich mag besonders die Helden“) — es sind tolle Fantasiereisen, auf die sie für längere Zeit verschwinden, wenn sie manchmal und — Eltern bitte nicht lesen — heimlich bis Mitternacht im Bett schmökern. „Ich versetze mich dann in die Hauptperson und will nicht mehr aufhören zu lesen“, sagt Laura.

Lieblingsbücher haben sie alle. Charlotta mag besonders die „Sternenschweif“-Geschichten, in denen sich ein Pferd in ein Einhorn verwandelt, Julians Favoriten sind die „Fünf Freunde“. Sein Bruder Lukas findet die „Drei Fragezeichen“ klasse, Laura mag deren Pendant, die „Drei Ausrufezeichen“. Charlottas Bruder Ole liest am liebsten „Das wilde Pack“ — Geschichten von Tieren, die in verlassenen U-Bahn-Schächten unter der Stadt leben.

Für den Leseclub planen die Kinder sogar vor. Kommt ein Wochenende, wird schon mal ein „Brocken“ ausgeliehen, damit sie immer lesen können. Auch für die Ferien muss vorgesorgt werden. Denn nur zwei Bücher dürfen sie an einem Tag ausleihen. „Das ist wenig, wenn man unterwegs ist“, sagt Laura, die verreist. Natürlich nicht ohne Lektüre.