Eine der drei Düsseler Linden muss doch gefällt werden

Der Baum ist von dem Brandkrustenpilz befallen und hat mehr als 50 Prozent seiner Rinde verloren. Als Ersatz ist eine große Linde angedacht.

Wülfrath. Nun ist es amtlich: Eine der drei Düsseler Linden muss gefällt werden. Das haben Untersuchungen des Regionalforstamtes Ruhrgebiet ergeben. Ein Baum ist mit dem Brandkrustenpilz befallen und hat bereits mehr als 50 Prozent der Rinde verloren. Die Linde soll zudem noch weitere Schäden aufweisen. Als Ersatz ist ein großer Baum im Gespräch. Die Verwaltung hat dem Vernehmen nach bereits in einem Schreiben an den Eigentümer des verpachteten Areals, die Kirchengemeinde St. Maxim, mögliche Hilfe signalisiert: „Die Stadt hat großes Interesse, dieses ortsbildprägende Denkmal zu erhalten.“ Nun lotet die Verwaltung offenbar aus, wie Mittel aus der Denkmalpflege für diesen Zweck bereitgestellt werden können.

Foto: Andreas Reiter

Michael Becker, Vorsitzender des Bürgervereins Wülfrath-Düssel

Je nach Baumgröße kann es schnell um hohe Kosten gehen. Mathias Alexander Pusch, Inhaber der gleichnamigen Baumschule in Mettmann, nannte im Gespräch mit der WZ mögliche Preisspannen. Eine zehn bis zwölf Meter hohe Linde kostet demnach zum Beispiel inklusive Transport und Pflanzung rund 15 000 Euro plus Mehrwertsteuer. Solche Bäume sind sechs bis sieben Tonnen schwer. Eine zwölf bis 15 Meter hohe Linde kostet knapp 20 000 Euro plus Mehrwertsteuer.

„Ab 20 Metern wird es langsam unrealistisch“, sagte Mathias Alexander Pusch. Um einen solchen Baum an Ort und Stelle zu schaffen, wäre ein aufwendiger Nachttransport notwendig, dessen Kosten „deutlich“ über den normalen Transferkosten liegen würde.

Auch der Bürgerverein Wülfrath-Düssel will „im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten“ helfen. Das kündigte gestern der Vorsitzende, Michael Becker, an. „Die Bäume müssen aber als Einheit mit dem Kreuz betrachtet werden“, so Michael Becker weiter. Er hofft, dass es eine Einigung für eine große Lösung gibt — und dass das denkmalgeschützte Kreuz gleichzeitig saniert wird. Zurzeit wird es von Stahlseilen aufrecht gehalten und ist kein schöner Anblick.

Gefragt ist nun die Kirchengemeinde, die sich als Eigentümer der drei Linden an den Kosten beteiligen muss. Ob sie einer großen Lösung zustimmt, ist noch nicht klar. Von der Gemeinde gab es gestern keine Stellungnahme zu diesem Thema.