Essener Weihbischof eröffnet die Wallfahrt

Im Mariendom beginnen die traditionellen Pilgertage am 1. Mai mit einem Pontifikalamt.

Foto: S. Bahrmann

Neviges. Jahr für Jahr pilgern Zehntausende Menschen zum Gnadenbild der „ohne Erbsünde empfangenen Gottesmutter Maria“ in der Nevigeser Wallfahrtkirche — Kroaten, Polen, Schlesier und die Dülmener bilden die größten Gruppen. Wenn am Maifeiertag der Essener Weihbischof Wilhelm Zimmermann mit dem um 9.30 Uhr beginnenden Pontifikalamt im Dom die 335. Wallfahrtsaison offiziell eröffnet hat (siehe Info-Kasten), werden viele Gläubige mit noch leuchtenderen Augen als bisher auf die Mariensäule schauen und dem Herrgott dafür danken, dass das im Februar für einen Tag lang nach einem Diebstahl verschwundene Bildnis der Mutter Gottes unversehrt und unter verstärktem Glas wieder zurück an seinem Platz ist.

Das Hardenberger Gnadenbild war im 17. Jahrhundert von einem Franziskaner aus einem Gebetbuch getrennt worden, weil ihn das Motiv so beeindruckte. Es hat keinen hohen materiellen, aber einen enormen ideellen Wert. Schon im Jahr 1680 fand es den Weg in den heutigen Wallfahrtsort. Seit 1971 wird es in der Mariensäule, die auf der Vorderseite eine baumartige Pflanze zeigt, aus deren Krone die Modanna mit Kind hervortritt, aufbewahrt.

Von vielen unbemerkt hat sich in der Wallfahrt seit dem Juli vergangenen Jahres etwas Wichtiges verändert: Für deren Verwaltung sind nicht mehr die Franziskaner zuständig, sondern die Kirchengemeinde „Maria, Königin des Friedens“. Wallfahrtsleiter bleibt allerdings Bruder Frank Krampf, der Pfarrer der Gemeinde. „Das Motto lautet in diesem Jahr ,Selig die Barmherzigkeit’, Matthäus 5, 7. Damit greifen wir die Einladung unseres Papstes Franziskus zum Jahr der Barmherzigkeit auf“, sagt Bruder Frank. Das Polgern ist für ihn „eine Begegngnung mit Gott, ein Weg zu Gott“. Und das jetzt in gedruckter Form vorliegende Wallfahrtsprogramm bietet auf 28 Seiten viele Möglichkeiten, eine persönliche, spirituelle Erfahrung in Neviges zu sammeln.

Neben den traditonellen Pilgertagen ist auch Neues zu finden. Beispielsweise bieten die Franziskaner zum Heiligen Jahres ab dem 18. Mai der Barmherzigkeit auch sechs Gesprächsabende an mit Pater Wolfgang Strotmeier an. Treffpunkt ist jeweils um 18.30 Uhr der Pilgersaal. Nähere Informationen gibt es unter Telefon 02053/931812.

An einigen Samstagen wird eine als „Emmaus-Weg“ bezeichnete Wanderung angeboten, bei der es biblische Texte zu hören gibt. Die erste der rund zweistündigen Touren startet am 14. Juni, im Anschluss an die 10 Uhr-Messe im Mariendom. Den ersten Lebensimpuls gibt es dabei um 11 Uhr im Pilgersaal. Näheres ist von Pater Paul Waldmüller unter Telefon 02053/931816 oder an der Pforte des Klosters, Elberfelder Straße 12, zu erfahren.

Und weil nicht jeder eine große Pilgerreise unternehmen kann, wird auch die im vergangenen Jahr neu aufgelegte Reihe „Pilgern im Alltag“ jetzt fortgesetzt. Dabei können die Teilnehmer, beginnend am 4. Mai, mit Themen wie „Den Ruf des Weges hören“ oder „Gott, das alte Zuhause mit neuer Adresse“ Besinnungoder Antworten auf ihre Fragen finden.

„Wir freuen uns auch sehr darüber, dass der Kölner Erzbischof Rainer Kardinal Woelki zu gesagt hat, am Sonntag, 28. August, zum Patronatsfest des Mariendoms zu kommen“, sagt Bruder Frank. Feierlich beschlossen wird das Wallfahrtsjahr 2016 mit dem Pontifikalamt, das Weihbischof Dominik Schwaderlapp am 30. Oktober in Neviges halten wird.

Das komplette Programm kann am Schriftenstand im Dom gegen eine Spende erworben werden. Auch das Herunterladen über das Internet ist möglich.

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