Forensik: Warten auf das Land
Die Bergische Diakonie Aprath ist nach wie vor überzeugt, dass ihr Gelände besser für die Errichtung einer Klinik geeignet ist als die Wuppertaler Flächen.
Wülfrath. Kommt sie oder kommt sie nicht — die forensische Klinik auf dem Gelände der Bergischen Diakonie Aprath (BDA)?
Deren Geschäftsführer, Jörg Hohlweger, kennt die Antwort auch nicht. „Wir sind aber nach wie vor überzeugt, dass der Standort passt und die bessere Alternative zu anderen Flächen im Landgerichtsbezirk Wuppertal ist“, sagt er. Aber wann das Land eine Entscheidung trifft, „wissen wir auch nicht“.
Im Dezember hatte die BDA dem Land ihr Gelände in Oberdüssel als möglichen Standort für eine Forensik vorgeschlagen. Ursprünglich wollte das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter im Frühjahr bekanntgeben, wo die Einrichtung angesiedelt werden soll.
Doch die Prüfung der Varianten im ganzen Land ist offenbar langwieriger. Vom Land gibt es daher zurzeit keine klaren Aussagen, wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist. „Wir haben auch keine Kenntnis über einen Zeitplan“, kommentiert Bürgermeisterin Claudia Panke den Stand der Dinge knapp.
Für Hohlweger „ist es gar nicht schlimm, dass das Verfahren sich länger hinzieht. So ist der Zeitdruck weg und es wird keine Entscheidung übers Knie gebrochen“.
Wie Hohlweger weiter berichtet, hat das Land den Standort Aprath ausführlich unter die Lupe genommen. „Die Prüfung, ob das Gelände infrage kommt, dürfte abgeschlossen sein“, sagt er. Das sei aber eben nur ein Aspekt des Verfahrens.
„Wir haben als Diakonie ja auch früh klar gemacht, dass mit der Ansiedlung einer Forensik auf der Kleinen Höhe auch die Umsiedlung unserer Jugendhilfeeinrichtungen verbunden wären“, betont Hohlweger. „Und das ist immer noch eine Bedingung.“ Und diese ist offenbar Bestandteil laufender Verhandlungen.
Jörg Hohlweger bestätigt: „Wir sind in guten Gesprächen — mit den Vertretern des Landes und der Stadt.“ Es sei kein Geheimnis, dass „die BDA für ihre Jugendeinrichtungen am Standort Wülfrath weitgehend festhalten will“.
Aber so groß sei Wülfrath auch nicht. Die Stadt habe aber unterschiedliche Möglichkeiten aufgezeigt, „die wir auf die Machbarkeit untersuchen müssen“, so Hohlweger.
Die BDA prüfe sowohl, ob Neubauten infrage kommen, als auch die Nutzung von Bestandsimmobilien. Die Stadt hat unter anderem die Hauptschule als eine denkbare Alternative für BDA-Einrichtungen vorgeschlagen.
Neben der Förderschule und mehreren Wohngruppen wäre auch das Heilpädagogische Zentrum (HPZ) von einem Umzug betroffen. „Und wir wollen so viel wie möglich in Wülfrath ansiedeln“, bekräftigt Hohlweger. Aber die Möglichkeiten seien nicht unbegrenzt. „Auch nicht finanziell. Diesen Aspekt dürfen wir nicht außen vor lassen.“