Fußgängerzone: „Endlich bewegt sich was“
Am Dienstag wurde mit den Bauarbeiten im Spring und damit der Umgestaltung der Fußgängerzone offiziell begonnen.
Wülfrath. Das geht aber flott: Element um Element wächst der Drahtzaun auf dem blass-roten Pflaster der Fußgängerzone Im Spring. Tiefbauunternehmer Lutz Onasch und sein Mitarbeiter Martin Herfurth stellen ihn mit geübten Griffen auf. „Wenn man den Grünzug besser pflegen würde, müsste das ganze Theater nicht sein“, kommentiert eine ältere Passantin die Arbeiten — und geht kopfschüttelnd weiter.
„Das können wir uns bestimmt noch öfter anhören“, befürchtet Onasch. Seine Firma mit den ersten Maßnahmen des Spring-Umbaus beauftragt. Am Dienstag war der offizielle Start.
Bis Ende August erhält der Spring ein neues Gesicht: neues Pflaster, neue Möbel, neue Beleuchtung, eine Gesteinsgerippewand mit niedrigen Pflanzen statt der Pflanzkübel.
Passant Heinz Eichenmüller hat die Kritik der Wülfratherin gehört und schüttelt den Kopf über die Äußerungen. „Typisch. Erst muss das Neue kritisiert werden. Dabei ist es gut, dass sich was verändert“, sagt er und rügt seinerseits die Mentalität, „dass einige etwas kaputt reden, ohne die Hintergründe zu kennen“.
Mark Rexhausen kennt die Hintergründe sehr gut. Der Herrenausstatter residiert schließlich mit seinem Ladenlokal mittendrin und begrüßt die „Schönheitskur“: „Ich bin total froh, dass jetzt was passiert. Ich freue mich drauf“, sagt er. Insgeheim, fügt er hinzu, hoffe er, dass die Arbeiten im Spring aber früher als Ende August beendet sein könnten.
Für den offiziellen ersten Spatenstich setzt sich Bürgermeisterin Claudia Panke auch fotogen in einen Bagger. Lars Goldberg vom Wülfrath pro-Vorstand ist ein Beobachter der Szene. Für ihn ist klar: „Endlich bewegt sich was“, begrüßt er den Baustart.
Zuerst ist der Spring die Baustelle der Stadtwerke. In sechs Wochen will die Stadttochter ihre Arbeiten abschließen, wie Geschäftsführer Michael Gallinat noch einmal betont. Bis zum Ende dieser Woche sollen die Pflanzkübel verschwunden sein. In der kommenden Woche wird dann der Graben für die Wasserleitung ausgehoben. Diese wird im August an der Goethestraße angeschlossen und unter dem Diek gen Heumarkt „gepresst“.
Bürgermeisterin Claudia Panke ist die Freude über den Start im Spring anzumerken. „Es geht los und es geht immer weiter“, betont sie, dass der Spring nur der Anfang für die weitreichenden Veränderungen in der Innenstadt sein werde.
Julia Kunz, stellvertretende Planungsamtsleiterin, hebt hervor, dass die unterschiedlichen Bauphasen mit vielen Beteiligten abgestimmt werden. So würden Goethe-, Park- und Schulstraße erst dann angepackt, wenn die Grundmauern des neuen Einkaufszentrums stehen. Ende 2012, Anfang 2013 könnten die Straßen dann fertig sein.
Die Stadt verbindet mit dem Stadtentwicklungsprogramm große Hoffnungen. Details der Gesamtplanung werden am Donnerstag, 9. Juni, in einem Bürgerforum dargelegt. Am gleichen Tag soll auch eine Begehung der Innenstadt stattfinden. Julia Kunz: „Dann können wir an Ort und Stelle über die Maßnahmen informieren.“