Wer wird künftig in Ratingens guter Stube auftischen und für die Verpflegung sorgen? Diese Frage beschäftigt schon seit geraumer Zeit die Verwaltung wie auch die Politik. Wobei Verpflegung eigentlich genau das ist, was man nicht mehr will.
Gewünscht wird vielmehr eine Gastronomie, die zur Lokalität passt. Der Standort ist lukrativ: Der Pächter ist nicht nur für das Stadthallen-Restaurant zuständig, sondern auch für die Gastronomie in der Stadthalle.
Am Donnerstagnachmittag hatten sich potenzielle Kandidaten nicht-öffentlich den Ratsmitgliedern vorgestellt und ihre Konzepte präsentiert. Von den ursprünglich vier Interessenten waren nur noch drei übrig geblieben: Dietrich Ahrens (Münchhausen Gastronomie), der in Angermund das Catering für die Festhalle betreibt, Michael Droste (Konditorei und Catering) sowie Heinz Hülshoff (Europäischer Hof).
Nach Informationen unserer Zeitung hat sich der bisherige Pächter, der Gastronom Hans-Willi Poensgen, aus dem laufenden Bewerbungsverfahren zurückgezogen.
Eigentlich sollte der Pachtvertrag mit ihm schon beendet sein, er wurde aber noch einmal um drei Monate verlängert, weil bis jetzt noch keine Entscheidung gefallen ist.
Für die Neuaufstellung der Stadthalle sind auch einschneidende Umbaumaßnahmen erforderlich. Die Verwaltung nennt als zentrale Punkte: Beleuchtung, Lüftung, Boden und akustische Trennung des großen und kleinen Saales.
Zum Betrieb gibt es drei Varianten: eine Privatisierung der Stadthalle (dabei würde die Stadt allerdings ihren Einfluss verlieren), die Übergabe an einen Pächter, der für Vermarktung plus Gastronomie verantwortlich ist, und schließlich das bisherige Modell: Die Stadt vermarktet ihre "gute Stube" weiterhin selbst und verpachtet lediglich die Gastronomie.
Bei ihrer Vorstellung hatten die potenziellen Bewerber bereits mehr oder weniger konkrete Pläne im Gepäck. Nach Informationen der WZ soll Droste recht weitgehende Umbauten - vor allem im Eingangsbereich - planen, außerdem will er die Kegelbahn aufgeben und die Einrichtung eines Kaminzimmers überlegen. Insgesamt zielt Drostes Konzept eher hin zur Nobel-Gastronomie der gehobenen Klasse mit einem edlen Ambiente.
Hülshoff plant ebenfalls bauliche Veränderungen (im Foyer- und Garderobenbereich), will bei der Gastronomie aber zweigleisig fahren: Unter seiner Regie soll es sowohl einfache und preiswerte Gerichte als auch gehobene Menüs geben. Das Ahrens-Konzept scheint bei den Politikern gar nicht in die engere Wahl zu kommen. Im Stadtrat wird am Dienstag die Entscheidung fallen.