Austausch: Ohne Zeitmanagement läuft in Amerika nichts
Wülfrath. Seit einigen Monaten lebt Lasse Krieger als Austauschschüler in Arkansas.
Wenn von Kooperationen zwischen dem deutschen Bundestag und dem US-Kongress die Rede ist, dann denken viele zuerst an Kriegseinsätze, Umweltschutz oder Wirtschaftsabkommen.
Was viele nicht wissen: Auch der Wülfrather Schüler Lasse Krieger profitiert von der Zusammenarbeit der beiden Gremien. Seit einigen Monaten ist der Gymnasiast im Rahmen eines gemeinsamen Patenschaftsprogramms Schüler an der Highschool in Fayetteville im amerikanischen Arkansas.
In der 67 000 Einwohner großen Stadt merkte er schnell, was eines der wichtigsten Schlagworte seines Aufenthalts werden würde: Zeitmanagement. "Das muss ich hier auf jeden Fall beherrschen", sagt Krieger angesichts eines Programms, auf dem neben Unterricht auch das tägliche Training mit der Schul-Fußballmannschaft steht.
Dabei merkte er schnell, dass die Amerikaner beim Begriff "Deutsche Tugenden" nicht an Zweikampfstärke, Willen und Kampf denken, sondern vielmehr an Autos, hohe Qualität und Genauigkeit. "Ich erfahre hier, wofür Deutschland im Ausland steht."
Bei Vorträgen im Rahmen der "International Week" konnte er den Schülern mehrerer Klassen aber auch sein ganz persönliches Bild von Deutschland vermitteln: Er referierte über Feiertage, Kleidung, Urlaubsorte, Musik und Berlin. "Ich hatte das Gefühl, dass fast jeder interessiert war", freut sich Krieger, der im Gegenzug auch viele andere Teile Amerikas mit seiner Gastfamilie besuchte.
In drei Monaten wird das Auslandsjahr für Krieger beendet sein. Der Abgeordneten Kerstin Griese, die für ihn die Patenschaft übernommen hat, schrieb er bereits in einigen Emails, dass die Zeit in den USAfür ihn ein voller Erfolg war: "Mein Englisch hat sich in den letzten Monaten stark verbessert. Ich habe viele Freunde gefunden."