Installation verzaubert den Dom
Der Fotokünstler Peter Hölscher und die Künstlergruppe „Area Composer“ setzen den Nevigeser Mariendom mit Ton, Bild und Licht im November in Szene.
Neviges. „Ich bin überzeugt, man wird die Kirche mit ganz anderen Augen sehen.“ Wallfahrtsleiter Bruder Frank Krampf fiebert der Uraufführung von „Pharus“ im November entgegen, einer Medieninstallation aus Bildern, Klängen und Licht. „Wir haben immer mal wieder Anfragen von Fotografen, aber als man mir Ausschnitte gezeigt hatte, wie es wird, war ich mir sicher, dass das etwas zum Jubiläum sein könnte.“
Der Fotokünstler Peter Hölscher aus Leverkusen besuchte im Rahmen des 40. Domjubiläums die Aufführung von „Stella Maris“, seitdem ließ ihn das Gebäude nicht mehr los, die Idee zu einem multimedialen Kunstwerk war geboren. Vor drei Jahren begannen er und die Mitstreiter der Düsseldorfer Künstlergruppe „Area Composer“ den Dom zu erkunden. „Je öfter wir kamen, umso stärker waren wir beeindruckt von dem Kontrast der brutalistischen Betonarchitektur außen und der Spiritualität und der Farbenpracht der Fenster im Inneren“, schwärmt die künstlerische Leiterin Dorothee Pilavas.
5000 Fotos in Langzeitbelichtung wurden aufgenommen, dazu 14 Stunden Tonaufnahmen, festgehalten von Ronald Gaube. „Im Dom sind jede Menge Geräusche, Schritte, leise Stimmen, Türen, die öffnen und schließen, sowie die Glocken. Außerdem wollten wir wissen, wie Beton klingt, wenn man daran klopft.“
Bruder Frank Krampf, Wallfahrtsleiter
Alle diese optischen und akustischen Eindrücke werden zu einer Installation zusammengefügt, die als „flüssiges Bild“ auf der 35 mal 20 Meter großen Altarwand erstrahlen wird. „Man wird die einzelnen Fotos wegen der ganz langsamen Abfolge nicht wahrnehmen. Das wirkt sehr entschleunigend“, macht Dorothee Pilavas neugierig. „Die Klangstrukturen sind mal leise und teilweise sehr präsent, untrennbar mit dem Bild verbunden, und sie berühren. Man erlebt nicht nur mit Augen und Ohren, sondern man erlebt zusätzlich den Raum, denn der Betrachter steht in Beziehung mit Raum und den Menschen darin. Selbst wenn man die Aufführung mehrmals besucht, es wird immer ein anderes Erlebnis sein.“
Für die Licht-Dramaturgie zeichnet Uta von Schenck verantwortlich. Um die 700 Quadratmeter große und graue Betonfläche auszuleuchten, werden vier besonders leistungsstarke Beamer im völlig dunklen Dom verteilt. Für die Mietkosten dieser speziellen Veranstaltungstechnik wurden Fördermittel beantragt.
Dorothee Pilavas, künstlerische Leiterin
Sponsoren werden weiterhin gesucht, Interessenten können sich an die Velbert Marketing GmbH wenden. Karten für die Aufführungen, die am Donnerstag, 8. November, sowie am Wochenende 10. und 11. November, jeweils um 20 Uhr, unter der Schirmherrschaft des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministers Andreas Pinkwart stattfinden, wird es voraussichtlich ab dem Frühsommer an den bekannten Vorverkaufsstellen geben.