Kein Förderantrag für Grünzug Ellenbeek

Die CDU kann sich dort Wohnbebauung vorstellen, die SPD winkt kopfschüttelnd ab.

Foto: Dietrich Janicki

Wülfrath. Eigentlich sollten die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS) bei ihrer jüngsten Sitzung im großen Ratssaal darüber befinden, ob ein Förderantrag für den Grünzug Ellenbeek und dessen in die Jahre gekommenen Spielanlagen gestellt wird. Diese seien in einem „baulich schlechten Zustand“ und nicht der Ort, zu dem es die Kinder zieht. Die 15 000 Quadratmeter große Fläche könnte im Rahmen des „Investitionspaktes soziale Integration im Quartier NRW 2018“ zu 90 Prozent gefördert werden. Einen Beschluss gab es aber nicht, die Vorstellungen von CDU und SPD lagen viel zu weit auseinander.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende, Axel Effert, kündigte an, dass seine Partei die Zustimmung verweigern wird, weil sie sich dort dringend benötigte Wohnbebauung vorstellen kann. Sein Vorschlag: Über eine Attraktivierung des Roten Platzes inklusive Spielfläche könne man nachdenken, dort ein „grünes Herz“ schaffen. Die Vorstellung, Wohnbebauung im Grünzug Ellenbeek zu schaffen, kommentierte Hans-Jürgen Ulbrich (SPD) mit den Worten „totaler Blödsinn“. Sein Parteifreund, Hans-Werner van Hueth, sagte, er könne nur den Kopf schütteln.

Der Technische Dezernent, Martin Barnat, bezeichnete den Grünzug Ellenbeek als wesentliches Element der Spiel- und Freiflächenplanung und wies darauf hin, dass die Topographie eine Wohnbebauung eher erschwere. Das Gelände sei sehr steil und damit schwer erschließbar. Auch müsste der dort fließende Bach berücksichtigt werden, der laut EU-Gesetz nicht einfach verrohrt werden darf, so die SPD.

Der AWS-Ausschussvorsitzende, Axel C. Welp, schlug vor, das Thema zu vertagen und bei der Ratssitzung am Dienstag, 10. Juli, auf die Tagesordnung zu setzen. Caroline Hanses vom Planungsamt der Stadt gab zu bedenken, dass der Förderantrag bis zum 31. Juli gestellt sein muss. Eine Vorlaufzeit ab dem 10. Juli sei zu kurz, um den Antrag auszuarbeiten.

Trotzdem es im AWS keinen Beschluss gab, forderte Axel C. Welp die Verwaltung auf, „einfach weiter zu planen“. Der Beschluss folge dann nach der Ratssitzung. Die Verwaltung ließ diesen Vorschlag unkommentiert. Plant sie weiter oder plant sie nicht? Diese Frage blieb offen.