Kinder-Gärtner legen Beet an

Die Kids der „Casa Fantasia“ bauen und bepflanzen ein neues Hochbeet im Tauschgarten des Herminghausparks.

Velbert. „Wo ist meine Schüppe?“ Ohne Schüppe kann Cristiano nicht arbeiten. Denn Cristiano ist ein echter Kinder-Gärtner. Klein, kess und im Vorschulalter.Etwa 20 Kinder der Kindertagesstätte „Casa Fantasia“ haben am Freitag zusammen mit Studierenden des Berufskollegs Bleibergquelle einen Tauschgarten im Herminghauspark eröffnet.

Seit vier Wochen, jeweils donnerstags, arbeiteten sie buchstäblich Hand in Hand, um aus dem brachliegenden Areal im Tiergehege ein neues Beet zu arrangieren. Das Material wurde gesponsert, unter anderem hat ein Hildener Großhandel 250 Samentütchen zur Verfügung gestellt.

So wachsen künftig etwa Vergissmeinnicht, Löwenmaul, Schafgarbe, Sommeraster, aber auch Bärlauch und Zierkürbisse in dem grünen Rund.

Wie Projektleiter Gunar Kapp, Lehrer am Berufskolleg, erklärt, handelt es sich bei dem Tauschgarten nicht nur um ein Pilotprojekt in Velbert (siehe Infokasten), sondern auch um eine bestehende Kooperation mit dem Studiengang „Soziale Arbeit“, der den Bauerngarten im Tiergehege 2011 angelegt hatte.

Drei Stationen durchliefen die Kinder am Freitag zum Abschluss der Arbeiten: Im Garten säten sie die Pflanzen aus, in der Lehrwerkstatt malten sie Namensschilder, die dann nebenan in der Werkstatt mit Holzpflöcken verbunden wurden, um sie im Garten zu platzieren. Dabei half ihnen Justin Harke.

Der 19-Jährige hat bereits im vergangenen Jahr mit seinen Kommilitonen für den Waldkindergarten „Wurzelland“ Weidenhütten geflochten und nimmt nun am Gartenworkshop des Berufskollegs teil: „Es ist klasse, die Kinder zu betreuen, die sind mega-knuffig und haben viel Spaß“, sagt der angehende Erzieher.

Die gute Resonanz liege nicht nur an der abwechslungsreichen Umgebung, sondern auch an der unterschiedlichen Kommunikationsweise: „Im Gegensatz zu den Erziehern der Kita, die von den Kindern mit größerem Respekt betrachtet werden, können wir mehr den Kumpeltyp geben“, sagt Harke.

Außerdem sei „Pflöcke schnitzen“ insbesondere für Jungen ein „Wachstumsbeschleuniger. Wenn ein Kind ein Messer in die Hand bekommt und damit etwas bearbeiten darf, fühlt es sich hinterher gleich drei Jahre älter.“

Cristiano hat mittlerweile sein Namensschild in die Erde gerammt. Knalliges Orange. Ob die Pflanzen an der markierten Stelle auch diese Farbe haben, kann frühestens in acht Wochen beobachtet werden.