Kinderbetreuung: Das Ziel sind 80 Prozent

Für die Betreuung unter Dreijähriger erfüllt die Stadt aktuell eine Quote von 30 Prozent.

Wülfrath. „Sanft. Schritt für Schritt. So bauen wir das System um und die Plätze für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren in den Tageseinrichtungen aus“, sagt Jugendhilfeplaner Udo Neumann. Im Jugendhilfeausschuss am 2. März stellt er die Bedarfsmeldung für die Tageseinrichtungen für das Kindergartenjahr 2011/2012 vor. Und dabei kann er eine positive Bilanz ziehen: Seit 2008 wurde die Zahl der U 3-Gruppen von sechs auf zwölf ab diesem Sommer ausgebaut.

Insgesamt sollen in den elf Kitas im Stadtgebiet zum neuen Kindergartenjahr 623 Kindergartenplätze angeboten werden — sieben weniger als im laufenden Jahr. „Dieser Abbau steht im direkten Zusammenhang mit dem Ausbau der U 3-Betreuung“, erklärt Neumann im Gespräch mit der WZ. Werden in einer Kindergartengruppe Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen, muss die Gesamtzahl reduziert werden. Der Schlüssel: Bei 20 Kindern in einer Gruppe dürfen vier bis sechs unter drei Jahre alt sein.

Im Sommer gehen zwei Gruppen in diese U 3-Betreuung — im katholischen Kindergarten St. Joseph an der Goethestraße. Damit werden ab Sommer 2011 nur noch im Evangelischen Kindergarten Düssel und im Kindergarten e.V. Kastanienallee keine Kinder unter drei Jahren betreut.

Gegenüber der WZ betont Neumann, dass der Ausbau an U 3-Betreuung zielgerichtet, aber auch behutsam erfolgt. „Denn wir achten auch darauf, dass wir den Rechtsanspruch der Vier- bis Sechsjährigen auf einen Kindergartenplatz unverändert erfüllen“, sagt der Chefplaner im Rathaus.

Bis zum Jahr 2013 muss die Stadt aber auch für 35 Prozent aller Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze vorhalten — das ist die gesetzliche Vorgabe. „Da sind wir auf einem guten Weg“, sagt Neumann. Aktuell erfülle Wülfrath eine Quote zwischen 20 und 30 Prozent. Rund 140 U 3-Plätze, rechnet er vor, müssten 2013 eingerichtet sein. „Wir legen die meiste Energie jetzt darauf, für zwei- bis dreijährige Kinder Plätze in den Tageseinrichtungen zu schaffen.

Da ist der große Bedarf vorhanden“, weiß Neumann. Er erwartet, dass Wülfrath allein in diesem Bereich sogar eine 80-prozentige Deckung in zwei Jahren erreichen könnte. Neumann: „Die Betreuung von Kindern unter zwei Jahren würde dann verstärkt über Tagesmütter und Tagespflegeplätze abgedeckt.“