Kirche, Katzen und Klassiker

Die Gemeinde St. Maximin hat zur Karnevalssitzung ins Pfarrheim eingeladen.

Wülfrath. „Ein dreifaches donnerndes Wülfrath Helau!“, rief Diakon Anhut den rund 100 närrischen Gästen im Pfarrheim Düssel zu — und alle stimmten mit ein. Vom schwarzen Schaf über die obligatorischen Hexen und Mexikaner bis hin zum Matrosen kamen die Jecken am Samstagabend voller Vorfreude auf das närrische Programm zur großen Karnevalssitzung der Kirchengemeinde St. Maximin.

Nachdem im vergangenen Jahr die jecke Veranstaltung ausfallen musste, gab es dieses Mal genug Geschichten und Ereignisse aus aller Welt, vor allem aber aus der Gemeinde und von ihren Mitgliedern, die es wert waren, auf die Schippe genommen zu werden. So griff Wolfgang Daldrup in seiner Büttenrede „Der Fusionsvollstrecker“ die aktuelle Debatte in den Gemeinden auf. „Ein böses Wort, das ist Fusion, doch wir uns damit quälen tun“, trug Daldrup vor und ließ auch Kardinal Joachim Meißner nicht ungeschoren in seiner Rede davonkommen.

Von den lokalen Problemen abgesehen, sprach Daldrup auch über die allgemeinen Tabuthemen der katholischen Kirche. Die Themen Pille und Zölibat wurden in kleine Witze verpackt und entlockten den Gästen ein Schmunzeln. Aber es wurde nicht nur gewitzelt und gescherzt in zahlreichen Reden und Sketchen, sondern auch ausgelassen gesungen und geschunkelt. Inbrünstig und mit viel Hingabe interpretierte Diakon Anhut Lieder wie „Follow me“ oder „Senza una donna“ und erntete viel Applaus.

Nicht fehlen durfte die Büttenrede von Detlef Jankowski und seinem Chor. In seinem Auftritt unter dem Motto „Episoden aus der Gemeinde“ nahm er vor allem die Renovierung des Cornelius-Hauses aufs Korn, denn „es ist total verschlissen, es gehört besser abgerissen“.

Besonders Pastor Langel wurde in Jankowskis Schwank gebührend untergebracht: Bei der Renovierung des Gemeindehauses sei dem Pastor die Idee gekommen, eine U-Bahn nach Köln bauen zu lassen, da er doch immer solches Heimweh habe.

Zuständig für die richtige Interpretation der Karnevalsklassiker und den dreifachen Tusch war die Band „Sound Express“ an diesem Abend. Rund drei Stunden lang dauerte das Programm, bei dem es für jeden Auftritt einen Schnapsorden gab. Anschließend waren Kühe, Bauern, Chinesen und Clowns zum weiteren Schunkeln und Feiern eingeladen.