Lidl: Die Zeit für Wildparker ist vorbei

Das Lidl-Unternehmen hat eine Schranke anbringen lassen.

Neviges. Für die Anwohner war es bequem. Fanden sie an der Elberfelder Straße keinen Parkplatz, konnten sie bei Lidl stehen. Fast 100 verfügbare Parkplätze bot das Areal neben dem Discounter. Doch damit ist es jetzt vorbei. Wenn das Geschäft um 20.30 Uhr schließt, wird eine Schranke herunter und erst am Morgen um acht Uhr wieder hoch gelassen.

Viele Jahre hatte Lidl die Autos der Anwohner geduldet. „Gestört hatten sie nicht“, sagt der Filialleiter. Das Schild „Nur für Kunden — widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt“ hatten die wilden Parker geflissentlich übersehen.

Im verschneiten Dezember und Januar änderte sich die Lage. Zu viele Anwohner fanden aufgrund der Schneemassen an den Straßenrändern keinen Parkplatz mehr, sie wichen auf den Lidl-Parkplatz aus. Das hatte Folgen. Zum einen konnte Lidl den Platz selbst nicht mehr vom Schnee räumen, zum anderen konnten die Lieferwagen morgens die Anlage nicht mehr anfahren. So konnte es nicht weiter gehen.

Das Unternehmen beschloss, die Parkfläche für Autos, deren Fahrer nicht bei Lidl einkaufen wollten, zu sperren. Eines Tages war die Schranke installiert.

Parkraum ist in Neviges knapp. Das merkt man vor allem zu Zeiten der großen Wallfahrten. Wenn zu Pfingsten die Kroaten aus ganz NRW nach Neviges reisten, hatten auch viele Autos bei Lidl geparkt und den nicht gerade kurzen Weg zum Mariendom in Kauf genommen. An Sonntagen standen viele Besucher des Panoramabades am Wiesenweg bei Lidl. Auch das dürfte jetzt vorbei sein.

„Ich habe hier selbst schon bei dem Schnee mit meinem Auto dort gestanden“, sagt eine Anwohnerin der Elberfelder Straße, die nicht genannt werden möchte. Aber sie könne das Unternehmen auch verstehen.

Und über eine Sache ist sie ganz und gar nicht unzufrieden. Der Parkplatz habe auch Jugendliche angelockt, die sich dort Autorennen geliefert und Feten gefeiert hätten. „Das war im Sommer mit viel Krach verbunden.“

Der Lidl-Kundenservice hatte sich, trotz mehrfacher Anfrage der WZ, nicht zur Schranke geäußert.