Lintorf: Superpumpen für das THW
Vorbeugung: Ratingen ist bei Überschwemmungen nun besser gerüstet.
Lintorf. Zwar wurde im August mit 187 Litern pro Quadratmeter ein neuer Regenrekord aufgestellt, doch - anders als etwa das Münsterland - hat Ratingen Glück gehabt: Der Niederschlag verteilte sich so, dass es zu keinen Überschwemmungen gekommen ist. Das war schon einmal anders: Im Juni 2005 soffen nach einem Starkregen große Teile der Innenstadt und von Ratingen West ab. Der Schaden ging in die Millionen. Die Pumpen der Feuerwehr reichten damals bei weitem nicht aus, sie musste Verstärkung vom Technischen Hilfswerk (THW) anfordern, um etwa vollgelaufene Unterführungen leerzupumpen.
In Zukunft müssen deren Hochleistungspumpen aber nicht mehr aus Solingen oder noch weiter her herangeschafft werden: Sie stehen jetzt in Lintorf bereit. Die Ratinger THW-Ortsgruppe verfügt nämlich neuerdings mit ihrer neuen Fachgruppe "Wasserschaden/Pumpen" über eine leistungsstarke Truppe zur Bekämpfung von Überflutungen und Überschwemmungen.
Die Ratinger THWler haben dafür ihre Fachgruppe "Räumen" mit dem Ortsverband Bottrop getauscht. Den Stein ins Rollen gebracht hatte Feuerwehrchef René Schubert, der sich fürs Stadtgebiet eine Großpumpe gewünscht hatte. Und da die Bottroper lieber Räumgeräte haben wollte, passte der Tausch.
Mit seinen neuen Gerätschaften ist das THW jetzt bestens für Überflutungen gerüstet. Neben zahllosen Schlauchmetern und einigen Tauchpumpen, die zwischen einem und drei Kubikmeter pro Minute fördern können, verfügt man jetzt auch über eine Hochleistungspumpe, die fest auf einem Anhänger montiert ist. Sie hat eine Pumpleistung von 300 000 Litern pro Stunde - das entspricht 25 vollen Badewannen in jeder Minute. Ein ähnliches Modell hat sich die Feuerwehr selbst angeschafft. Es heißt "Hannibal" und ist in Hösel stationiert.
Der große Vorteil der THW-Pumpen: Sie können mit der Feuerwehrausrüstung kombiniert werden - beide Systeme sind kompatibel. Geübt wurde auch schon: Vor einigen Tagen durfte das THW am Blauen See die Monsterschläuche verlegen und die Hochleistungspumpen anwerfen. "Wir haben den See aber nicht leergepumpt", scherzt Ortsbeauftragter Gerhard Gärtner.