Mittelaltermarkt: Stadt in historischem Gewand

Der Mittelaltermarkt wird noch größer und bunter. 56 Händler belagern die Innenstadt.

Wülfrath. „Eilet herbei“, rufen Straßenhändler und bieten ihre Ware feil. Mit lautem Ächzen schlägt der Schmied das glühende Eisen, während Mägde in lange Roben kichernd und schwätzend über den Kirchplatz schlendern.

Von wegen dunkles Zeitalter — der zweite Mittelaltermarkt soll noch größer, noch schöner und noch bunter werden. Am 7. und 8. Mai werden ganze Heerscharen erwartet, die mit ihren Zelten die Innenstadt bevölkern. 56 Stände, neue Attraktionen und die doppelte Anzahl an Künstlern und Musikgruppen sollen Wülfrath in eine mittelalterliche Hochburg verwandeln.

Auf dem Kirchplatz beweisen Handwerker ihr Geschick und Händler verwöhnen mit Met, Saubraten und mehr. Magd, Maid, Ritter und Recke können sich in neue Gewänder hüllen und Lang- und Reiterbögen spannen.

Auf der Wiese am Krappsteich und der hinter dem Altenheim kann jeder eintauchen in die raue Gemütlichkeit des Heerlagers. Zelte und Feuerstellen laden in eine längst vergangenen Zeit ein. Spielleute fordern zu fremdartigen Melodien zum Tanzen auf. „Das Duivelspack“ singt mit frechen Zungen von den Schwierigkeiten und Köstlichkeiten des Lebens, und Gaukler Alf beweist seine Fingerfertigkeit in Taschenspielerei.

Zum ersten Mal dient auch die Wiese in den Banden als Bühne für das große Spektakel. Dort findet der große Tanz der Heerlager statt. „Wülfrath wird von 80 Menschen mit rund 30 Zelten belagert. Wir hatten so viele Anfragen, dass wir vielen absagen mussten“, sagt Kerstin Weisemann. Zusammen mit Wülfrath pro organisiert die Düsseldorferin den Markt: „Wülfrath ist wie geschaffen für solch eine Veranstaltung. Die mittelalterliche Kulisse mit der alten Kirche, den kleinen Gässchen — den Händlern hat es letztes Jahr super gefallen!“

War der Vorstand von Wülfrath pro im vergangenen Jahr noch völlig überrascht vom großen Zuspruch, so ist er dieses Jahr vorbereitet: „Wir erwarten mehr als 20 000 Besucher“, kündigt Christian Campe an.

Eine „Informatio“ soll Auskunft über das mittelalterliche Geschehen geben und auch Treffpunkt für eventuell im Trubel verloren gegangene Kinder sein. Der untere Teil der Schwanenstraße wird für Autos gesperrt.

Das ganze Fest ist gratis zu erleben Kerstin Weisemann: „Der Eintritt ist immer noch kostenlos. Das gibt’s kaum noch bei einem Mittelaltermarkt.“ Mit Schminken, Bogenschießen und Bastelaktionen ist auch für die kleinen Ritter gesorgt.

Mittelalterliche Romantik gibt’s am Sonntag auf dem Wareplatz: Die Wülfrather Eveline Gebauer und Wolfgang Borrek geben sich dort in historischer Tracht das Ja-Wort.