Vereine sollen mehr zahlen

Die Stadt plant eine Anhebung der Nutzungsentgelte von Sporthallen und -plätzen sowie des Hallenbades.

Wülfrath. Da könnte in den Büros der Schatzmeister der Sportvereine das große Rechnen beginnen: Die Nutzung der städtischen Sporthallen und Sportplätze soll ab dem 1. August teurer werden. Das schlägt die Verwaltung dem Ausschuss für Sport, Kultur und Freizeit zumindest vor.

Das sei eine „notwendige Anpassung der Sportstättenentgelte“ heißt es in der Sitzungsvorlage. Es ist eine stattliche Anhebung, die die Stadt plant: Statt wie bisher drei Euro sollen ab August fünf Euro pro Stunde für die Benutzung von Sporthallen, Gymnastikhallen, Sportplätzen und Hallenbad entrichtet werden.

Auch die Pauschale für die Nutzung an Wochenende und Feiertagen soll angehoben werden — von 20 auf 25 Euro.

„Weil Bewegung und Sport für Kinder und Jugendliche hohe Priorität besitzen, sollen die Entgelte für Kinder- und Jugendgruppen der dem Stadtsportbund angeschlossenen Vereine nur 50 Prozent der Nutzungsgebühr entrichten.

Städtische Schulen, Kindertagesstätten, die Volkshochschule und städtische Einrichtungen wie das Jugendhaus sind von der Nutzungsgebühr befreit.

Deutlich mehr müssen private Gruppen zahlen, die eine Sportstätte nutzen wollen. Für eine Stunde in der Sporthalle Fliethe oder in der Halle Goethestraße werden 50 Euro fällig. Der gleiche Betrag gilt auch für das Hallenbad und für die Sportplätze am Erbacher Berg.

Von einer großen Erhöhung will die Stadt bewusst absehen, „weil die Stadt inzwischen in Konkurrenz zu privaten Einrichtungen wie zum Beispiel Soccer-Hallen mit Kunstrasenböden steht“.

Rund 25 000 Euro, sagt Sportamtsleiter Dietmar Ruda, nimmt die Stadt aktuell mit den Nutzungsgebühren ein. Bleibt die Auslastung auf dem gleichen Stand, kalkuliert die Verwaltung mit Mehreinnahmen in der Größenordnung von 17 900 Euro. Diese Einnahmen decken den Aufwand der Sporteinrichtungen aber bei weitem nicht. Das rechnet die Stadt der Politik im Fachausschuss sehr detailliert vor.

So fallen beispielsweise für die Sporthalle Fliethe (beide Hallen) Kosten von 113 500 Euro im Jahr an. Sollten diese durch Gebühren gedeckt werden, müssten 16,06 Euro je Stunde entrichtet werden.

Sogar 25,09 Euro kostet — rein rechnerisch — die Stunde in der Halle Goethestraße. Am günstigsten steht die Gymnastikhalle der Grundschule Ellenbeek da; 1,22 Euro. Bei fünf Euro Nutzungsgebühr je 60 Minuten-Einheit weist sie einen Kostendeckungsgrad von 410 Prozent aus. Der fällt an der Goethestraße mit 20 Prozent eher niedrig aus.

Der Ausschuss tagt am 11. Mai um 17 Uhr im Rathaus.