Music’s Cool: Musikschule von Klassik bis Rock
Annika Gaida (24) eröffnet in Neviges „Music’s Cool“. Neben Geige und Klavier werden auch E-Gitarre und Schlagzeug unterrichtet, zudem gibt es Gesangs- und Tanzstunden.
Neviges. Am Mittwoch, 4. September, eröffnet die private Musikschule „Music’s Cool“ an der Elsbeeker Straße 112. In den Räumen eines ehemaligen Bistros geben künftig Schüler ab dreieinhalb Jahren den Ton an. Das Angebot umfasst musikalische und tänzerische Früherziehung, Jazz- und Showtanz, Gesangsausbildung sowie Instrumentalunterricht. Angeboten werden Konzert- und E-Gitarre, Klavier und Geige, Querflöte, Saxophon und Schlagzeug.
Noch ist das Gebäude eine Baustelle, doch die Geräusche der Bohrmaschinen sind für Annika Gaida bereits Musik in ihren Ohren. Gut 70 Anmeldungen hat die Schulleiterin bereits vorliegen, darunter die von zehn Erwachsenen. „Für den Start ins erste Jahr ist das eine gute Zahl. Und dass die städtische Musikschule in Neviges derzeit unterrepräsentiert ist, ist für uns natürlich ein großes Plus“, sagt sie.
Sechs Unterrichtsräume werden geschaffen, im Keller kommt ein Bandraum hinzu. Der Ausbau kostet etwa 80 000 Euro, die zum Großteil der Vermieter trägt. Die Investitionen für Inventar und Instrumente stemmt Annika Gaida zusammen mit Knut Kornatz, der zudem als Gitarrendozent in Neviges dabei ist.
Das Motto „Die Schule mit Spaß an Musik“ sei kein Affront gegen etablierte Angebote, habe aber gesellschaftliche Relevanz: „Musikunterricht darf kein Druckmittel sein. Man muss nicht aus jedem Kind einen Mozart machen“, sagt Gaida im Hinblick auf die Entschlossenheit mancher Eltern, die musische Erziehung ihres Nachwuchses zu fördern. „Wir wollen ein familiäres Umfeld und Frische reinbringen.“ Daher setzt sich das momentan sechsköpfige Kollegium aus überwiegend jungen Künstlern der Region zusammen.
Annika Gaida (24) hat Musikwissenschaft und Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Musikpädagogik studiert. Seit zehn Jahren ist sie Tanztrainerin im Nevigeser Turnverein und war in der Modern-Dance-Gruppe „Tanzteufel“ aktiv. „Ich habe im Alter von drei Jahren mit Ballett angefangen. Seitdem fühle ich mich in Tanz und Musik zu Hause. Für mich sind die Künste Fremdsprachen, mit denen ich meine Gefühle ausdrücken kann.“
Neben einer klassischen Ausbildung ist die Schule offen für Pop und Rock. „Wenn hier jemand was von Lady Gaga umsetzen will — gern. Wir orientieren uns an den Interessen der Schüler und erweitern auch unser Lehrangebot, unter anderem durch Studierende der Essener Folkwang-Uni“, sagt Gaida.
Elena Galindo hingegen wird die Sparte Musical übernehmen. Die 36-Jährige ist freiberufliche Sängerin, Sprecherin und Schauspielerin und wurde in Velbert durch die Mitwirkung in Musicals der städtischen Musikschule bekannt. „Das war für mich damals der ultimative Kick, mit 13 Jahren erste Schritte auf einer richtig großen Bühne machen zu dürfen.“ Darauf basiere auch ihre Motivation als Dozentin: „Wir wollen Jugendlichen die Möglichkeit geben, im geschützten Raum positive Erfahrungen mit Musik zu machen. Mir hat das Selbstbewusstsein und Auftrieb gegeben“, sagt Galindo.
Damit hat auch Knut Kornatz Erfahrung. In seinem Tonstudio „audioworks“, das er seit 1992 betreibt, arrangiert der 46-jährige Velberter unter anderem Tanzmusik für die Lateinformationen des TSZ Velbert. Der Leiter einer Gala- und Partyband ist Spezialist für Gitarre und möchte das Angebot der Schule über reinen Unterricht hinausführen. So würde Kornatz gern einen „Lagerfeuer-Club“ gründen, ein Ensemble aus erfahrenen Gitarristen, das regelmäßig zusammen Musik macht.