Im Bürgerladen Langenberg gibt es Hilfe bei Reparaturen
Elektronik- Fachmann Stephan Richartz und Zweiradmechaniker Lukas Faber bieten im Bürgerladen Langenberg Hilfe bei Reparaturen an.
Langenberg. Mit dem CD-Player seiner sechsjährigen Tochter in der Hand betritt Klaus-Peter Steinmetz den Bürgerladen an der Hauptstraße.
„Die Lautstärkeregelung funktioniert nicht mehr richtig. Es geht nur noch sehr laut oder aus“, schildert der Nevigeser das Problem. Um dieses zu beheben, ist der 49-Jährige an diesem Tag genau richtig im Bürgerladen. Dort bietet Stephan Richartz seit kurzem jeden Mittwoch von 16 bis 20 Uhr den „ReparaturRausch“ an.
„Wer defektes technisches Gerät hat, kann damit kommen. Dann versuchen wir, es zu reparieren“, sagt Richartz, Diplom-Mikroprozessorelektroniker. Mikrowelle, Smartphone, Rasierer, Kühlschrank: All das sei schon dabei gewesen, sagt der 46-Jährige, von allen nur „Q“ genannt.
„Den Künstlernamen habe ich mir in Anlehnung an die Star-Trek-Figur zugelegt, als ich in Asien war. Die Leute konnten meinen richtigen Namen nicht aussprechen“, sagt er.
In geselliger Atmosphäre kann der Kunde bei der Reparatur, so gut es geht, mit anpacken. „Die Idee ist klasse. So lerne ich auch etwas dazu“, sagt Steinmetz, der seinen CD-Player selbst aufschraubt und dem Fachmann dann über die Schulter schaut. „Wenn Vorschriften eingehalten werden müssen bei der Elektrizität, muss ich das natürlich machen“, sagt Richartz.
Die Hilfe ist kostenlos, freiwillige Spenden sind möglich. Ersatzteile müssen die Kunden aber selbst besorgen — Richartz sagt natürlich, welche benötigt werden. Und nicht nur technische Geräte werden repariert. Lukas Faber (20), Zweiradmechaniker in Ausbildung, bietet denselben Service auch für Fahrräder an.
Die Idee hatte Richartz, als er den Bürgerladen sah. Er sprach die Mitglieder von „Langenberg im Wandel“ an, die sofort überzeugt waren. Der Verein in Gründung — diese soll im September erfolgen — betreibt den Bürgerladen seit Mitte Mai.
„Bei dem offenen Treff können sich die Langenberger informieren, austauschen, aber auch eigene Ideen einbringen“, sagt Roland Schumann. Ziel ist es, den Stadtteil nachhaltig zu entwickeln.
Weitere Projekte sind in Arbeit. Jeden ersten Montag im Monat soll es „Tauschrausch“ geben, bei dem die Bürger Sachen und Fähigkeiten tauschen können. „Geplant sind auch Workshops zum Möbelbau oder Nähen, ein Ticket-Sharing und die Deilbachblüten“, sagt Schumann. Letztere sind ein Regionalgeld, mit dem gemeinnützige Projekte gefördert und der lokale Einzelhandel gestärkt werden sollen.
Der „ReparaturRausch“ hat unterdessen Erfolg: Der CD-Player von Klaus-Peter Steinmetz funktioniert wieder, auch wenn eines der Mikrofone nun als Schalter herhalten muss.