Neuer GWG-Chef Pulido: „Wülfrath hat Chancen.“

Der neue GWG-Chef Juan Carlos Pulido will die Stadttochter in die Entwicklung der Innenstadt einbringen.

Wülfrath. Stichtag 12. Oktober: Dann sollen die Abbrucharbeiten am Bunker Goethestraße beendet sein. "Spätestens", sagt Juan Carlos Pulido, der neue Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG). Im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung blickt er auf dieses Vorhaben, aber auch das Projekt an der Havemannstraße. Und er bekräftigt, dass die GWG sich unter seiner Führung an der Weiterentwicklung der Innenstadt einbringen will.

Da monotone Tock-Tock der Abrissgerätschaften ist für die Anwohner des Bunkers eine Belastung. "Das ist wirklich eine extreme Zumutung", sagt Pulido. Doch die GWG sei im Vertrag mit dem Alteigentümer dieser Bundesimmobilie gehalten, bis Oktober die Arbeiten zu beenden. Um die Fristen zu wahren, habe man zeitweise vier Abrissbagger eingesetzt - auch samstags. Nachdem man von der Bundesbehörde Aufschub bis Mitte des kommenden Monats erhalten habe, "haben wir die Maßnahmen auch wieder reduziert".

Das Bunker-Areal befindet sich aus Sicht Pulidos in einer "spannenden Gemengelage verschiedenster Immobilien" und sei in seiner Topographie eine "echte Herausforderung". Noch sei nicht klar, was genau die Gemeinnützige dort realisieren werden. "Wohnungsbau ist auf jeden Fall dabei", merkt er an. Andere Optionen werden geprüft.

Da blickt er auch auf die Veränderungen im nahen Umfeld - wie Rathaus-Areal und Diek. "Als Investor bin ich da auch egoistisch: Das Umfeld muss auch für unser Projekt stimmen." Die Aufwertung des Diek mit dem Krapps Teich spielt für ihn eine gewichtige Rolle.

"Wülfrath hat Chancen", ist er sicher. Vor allen Dingen die Altstadt sei herausragend. Alle künftigen Entscheidungen müssten die Frage "Wie kann man mehr Qualität schaffen?" berücksichtigen. Denn: "Wülfrath kann mehr, wenn es besser präsentiert wird."

Nach dem Bunker-Abriss ist das Vorhaben Havemannstraße das nächste große GWG-Projekt. Dort sollen in dem ersten Bauabschnitt 69 Sozialwohnungen entstehen. 5,8 Millionen Euro werden dort investiert. Die Landesförderung beziffert er mit 2,89 Millionen Euro. Pulido: "Noch steht der Förderbescheid aus." Er hebt hervor, dass dort nicht nur ein altes Wohnquartier neu aufgestellt wird. "Auch der ruhende Verkehr wird geordnet."

Im WZ-Gespräch unterstreicht Juan-Carlos Pulido, dass die Bestandspflege ein Aufgaben-Schwerpunkt der GWG sein werde. "Wir müssen die Bestände fit machen", sagt er. Das gehe nicht im Schnellschritt, "das ist ein Marathonlauf, für den wir die Mittel einplanen müssen".

Die Gesellschaft sieht er dafür gut aufgestellt. Er sieht sogar Potenziale, als Dienstleister über die Stadtgrenzen hinaus aufzutreten. Er kann sich vorstellen, dass die GWG - wie heute schon für die Mutter Wülfrath - auch für andere Kommunen Aufgaben übernimmt und so städtische Etats entlastet. "Warum nicht?" fragt er selbstbewusst. Ja, warum nicht?!