Wülfrath: Haushaltsausgleich bleibt das Ziel

Die SPD schaut nach vorne. Jann: „Bürgermeisterin hätte besser geschwiegen.“

Wülfrath. Für Manfred Hoffmann (SPD) kommt das Millionen-Defizit im Haushalt nicht überraschend. "Ich habe das in meiner Rede zum Haushalt 2009 bereits erwartet." Dass das die amtierende Bürgermeisterin Barbara Lorent-Allendorff erst jetzt mitgeteilt hat, quittiert er mit einem Achselzucken. Er vermutet sehr wohl, "dass ihr die Finanzsituation bestimmt schon länger klar war". Nachkarten bringe aber nichts mehr. "Wir müssen nach vorne schauen. Wir müssen am Ziel Haushaltsausgleich festhalten. Ob wir den 2011 noch erreichen werden oder den Prozess strecken müssen, darüber ist zu sprechen", so Hoffmann zur WZ.

CDU-Stadtverbandsvorsitzender Andreas Seidler hatte Lorenz-Allendorff scharf für ihre Informationspolitik kritisiert und vermutet, dass sie die tatsächliche Finanzlage bewusst im Wahlkampf verheimlicht habe. Bis zuletzt hatte sie betont, dass der Etat "auf Kurs" sei. In der Krise, so DLW-Vorsitzender Klaus H. Jann, solle sich niemand als Wahrsager aufspielen. "Die Bürgermeisterin hätte besser geschwiegen und nichts gesagt", so Jann. Wülfrath werde jetzt wie viele andere Städte von der Misere getroffen. Dass die Wülfrather Finanzwelt nicht mehr auf Kurs sei, liege weder an Lorenz-Allendorff noch am Kämmerer. Verantwortung müsse die Bundesregierung tragen, die die Interessen der Kommunen missachten würde. Jann: "Aus eigener Kraft kommen die Kommunen aus der Falle nicht mehr raus." Hass-Tiraden gegen die alte Bürgermeisterin würden nicht weiterhelfen.

Die CDU-Fraktion hat mittlerweile den Antrag gestellt, dass die Verwaltung im Rat am 27.Oktober "die aktuelle Liquiditätslage rückhaltlos offen legt". TTR