Neuer Jugendtreff rückt in weite Ferne

Sozialausschuss: CDU zieht ihren Antrag nach Beratung zurück.

Wülfrath. Einen neuen Kontakt- und Begegnungstreff, vor allem für Jugendliche am Wochenende, aber auch für Familien und Senioren, wollte — wie berichtet — die CDU konzeptionell auf den Weg bringen. Doch der Antrag, der auf die Initiative des neuen Parteivorsitzenden Christian Schölzel zustande kam, wurde jetzt nach Beratung im Ausschuss für Gesellschaft und Soziales von den Christdemokraten zurückgezogen.

Bereits die Moderatorengruppe für die Jugendhilfeplanung hätte anerkannt, dass es gerade an den Wochenendabenden keinen Anlaufpunkt in Form eines Jugendtreffs geben. Die Folge: Jugendliche weichen vermehrt in den Stadtpark aus, führte Schölzel aus. Und auch die Flüchtlingsinitiative Inga benötige für ihre Deutsch-Kurse einen Raum. Zudem könnte der Treff ein Ort für Beratungsangebote oder Veranstaltungen von und für Senioren sein. „Wir sehen durch Umschichtung von nicht abgerufenen Geldern für die Kultur oder die Flüchtlingsbetreuung im Haushalt durchaus Finanzierungsmöglichkeiten“, sagte Schölzel.

Das sah die Mehrheit im Ausschuss ganz anders. Es gebe keine freie Spitze. Im Etatplan für 2016 klaffe noch eine Finanzierungslücke in sechsstelliger Höhe. „Eine schöne Sache, aber die gibt es nicht zum Nulltarif. Gelder werden nur durch Einsparungen an anderer Stelle frei“, sagte Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth. Bettina Mollitor (SPD) zog den Bedarf für eine weitere Kulturstätte und Familien in Zweifel. „Museum, Gemeindehaus am Pütt, Corneliushaus, Kulturkirche und Kommunikationscenter Schlupkothen, es gibt genug Räume. Bedarf besteht für einen Saal für 200 bis 300 Teilnehmer. Und für Familien gibt es in der Ellenbeek, bei der Arche Noah und am Düsseler Tor drei Familienzentren“, so Molitor. Für Ilona Küchler (Linke) funktioniert kein Jugendtreff ohne personelle Begleitung. Laut Gertrud Brüggemann, Vertreterin des Seniorenrates, suchen auch die älteren Wülfrather nicht nach einem neuen Treff. Awo, DRK und Kirchen, aber auch das Eiscafé Paciello böten Raum. Ansprechpartnerinnen für die Beratung gebe es bei der Stadt und in den Sprechstunden des Seniorenrates in der Medienwelt.

Der Ausschuss verständigte sich darauf, dass der „Denkanstoß“ begleitet von der Verwaltung an die Moderatorengruppe aus dem Jugendhilfeausschuss weitergereicht wird. HBA