Rückhalt für Bekenntnisschulen

Politik will die Weichen für den neuen Grundschulplan erst im März stellen. Fraktionen stützen aber Konfessionsschulen.

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Neviges/Velbert. Eigentlich hieß es jetzt: Farbe bekennen. Im jüngsten Schulausschuss sollten die Fraktionen erstmals den Schulentwicklungsplan für die Grundschulen vorberaten. Aber schnell zeigte sich: Zu viele Fragen sind ungeklärt, das Thema ist zu komplex und zu wichtig, um bereits wie ursprünglich geplant im Rat am 8. Dezember über die Zukunft der Velberter Schullandschaft zu entscheiden.

„Wir brauchen noch Zeit und die nötigen Unterlagen“, sagte Ralf Wilke von der SPD-Fraktion. Marc Ratajczak (CDU) sah das ähnlich: „Wir haben keine Schere im Kopf, da gibt es noch viel zu bereden.“ Nächster Ratstermin und angestrebtes Ziel für eine Entscheidung ist jetzt März 2016.

Trotz allem Beratungsbedarf: In ersten Statements zeigten die Fraktionen schon an, wohin für sie die Reise hingehen könnte. Ratajczak zur Situation in Neviges: „Wir bekennen uns ganz klar zu den Konfessionsschulen. Eine Zusammenlegung oder ein Verbund der Sonnenschule mit der Regenbogenschule kommt für uns nicht in Frage.“ Ein finanzieller Vorteil würde so auch nicht entstehen. Dieser Ansicht ist auch Grünen-Fraktionschefin Esther Kanschat: „Ich sehe keinen Nutzen darin, Bekenntnisschulen zusammenzulegen.“ Jürgen Schürmann (FDP) bezeichnete den Verlust von konfessionellen Schulen in Neviges als „No-Go“. Nur die Linke konnten sich die Abschaffung der Bekenntnisschulen vorstellen.

Strittiges Thema war die Zusammenführung der evangelischen Grundschule Neviges und der Tönisheider Grundschule in den Räumlichkeiten der nach jetzigem Stand auslaufenden Heinrich-Kölver-Realschule (HKS). Dieser Vorschlag der Planer von Biregio, die in Auftrag des Gemeindeprüfungsamts die Velberter Schullandschaft unter die Lupe genommen haben, kam bei Esther Kanschat nicht gut an. Wenn es nach den Grünen geht, sollte mit so einer Entscheidung bis zum Schulentwicklungsplan für die weiterführenden Schulen, der im kommenden Jahr folgen soll, gewartet werden: „Wir können das Gebäude doch nicht verplanen, ohne diese Entscheidung abzuwarten.“ Auch die FDP will die HKS noch nicht antasten und schlug stattdessen einen Ausbau an der Ansembourgallee vor.

Wolf Krämer—Mandeau von Biregio warnte die Fraktionen davor, in Neviges alles beim Alten zu lassen. Er verwies auf die Prognosezahlen: „Hier passt alles nicht mehr.“