Wilhelmstraße: Diskussion um Parkraum
Fünf Plätze sollen demnächst wegfallen. Dafür gibt es breitere Bürgersteige, Sitzmöbel und Mülleimer. Heute wird die Maßnahme beraten.
Wülfrath. Bevor der Rat im September entschieden hatte, musste man sich darauf einigen, wie denn die Parkplätze an der im nächsten Jahr umgestalteten Wilhelmstraße denn nun angeordnet werden sollen. Sechs Varianten gab’s, letztlich entschied man sich, künftig 24 Parkplätze in drei Parkräumen jeweils abwechselnd links und recht der Fahrbahn zu planen. Bisher waren es 29 Stellplätze. Auch wenn Stadt, Einzelhandel und viele Anwohner die grundsätzliche Renovierung der Wilhelmstraße befürworten, gibt es jedoch Diskussionen um die weggefallenen Parkplätze. Heute wird der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtplanung über die 600 000-Euro-Maßnahme im nächsten Jahr diskutieren.
Grundsätzliche Zustimmung erntet das Projekt seit langem: Der Abschnitt zwischen der Ecke Düsseler Straße/Bahnhofstraße und der Straße Am Diek soll begrünt werden. Auch sollen die schräg angelegten Parkstände neu geordnet werden. Die Gehwege werden erweitert und die neue lockere Form soll das Wechseln zur anderen Straßenseite erleichtern. Durch breitere Wege und den Einbau von Ausstattungsmobiliar wie Sitzwürfel und Mülleimer wird die Aufenthalts- und Flanierqualität gestärkt, heißt es in der Vorlage der Stadt. Insgeheim hoffen alle Beteiligten, dass Cafés, Restaurants und Einzelhändel dort Außengastronomie einrichten werden.
Die Stadt möchte durch den Einbau des gleichen einheitlichen Gehwegpflasters wie in der Goethestraße sowie durch eine Erneuerung der Fahrbahndecke den Bereich als Einkaufsmeile aufwerten. Die Parkplätze werden durch Betonsteinpflaster optisch von der Fahrbahn getrennt. Die derzeit auf der südlichen Straßenseite vorhandenen Diagonalparkplätze werden durch eine neue Anordnung in drei Blöcken aufgelockert. Dadurch sollen die Autos gezwungen werden, langsamer zu fahren, während die Erreichbarkeit durch den Bus- und Lieferverkehr gewährleistet wird, heißt es in der Vorlage. Auch die Erreichbarkeit des Privatparkplatzes der Bäckerei wird nicht beeinträchtigt. Radfahrer werden nicht in gegenläufiger Fahrtrichtung fahren können: zu viel Konfliktpotenzial mit Fußgängern und Autos. Der Radverkehr von der Fußgängerzone kommend wird entweder über die Goethestraße in Richtung Rathaus/Südstraße/Stiftstraße oder über die Nordstraße in Richtung Panoramaradweg geleitet.
Da die Einrichtung von extra Lieferzonen nicht möglich ist, kann der Lieferverkehr nur auf der Fahrbahn oder auf Parkplätzen stattfinden. Der Verlust von voraussichtlich fünf Parkplätzen Stellplätzen kann laut Verwaltung durch die neuen Parkzeitregelungen aufgefangen werden. Ab dem 1. Januar wird das Parken an der Wilhelmstraße auf eine Stunde beschränkt und somit ist die Nutzung der Parkvignette (Dauerparker) ausgeschlossen. Daraus ergibt sich eine höhere Fluktuation bei den Parkplätzen und eine Verringerung des Parkdrucks, wodurch eine größere Inanspruchnahme durch Kunden der Anliegergeschäfte erwartet wird. Als Baumart wird die Säuleneiche gewählt. Der Bestandsbaum vor der Bäckerei muss aufgrund der Kurve verlagert werden. Die Platane an der Einmündung Nordstraße wird ersetzt, um zu verhindern, dass dieser durch den benachbarten Straßenbaum beeinträchtigt wird.
605 000 Euro kostet die Maßnahme. 408 000 Euro werden über die Städtebauförderung vom Land ersetzt. Die Stadt ist mit 197 000 Euro beteiligt.