Projekt „Gen WüRG“ bietet jungen Musikern eine Bühne

An drei Samstagen wird zusammen gerockt. Los geht’s heute Abend.

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Wülfrath. Eine wilde Dreizehn aus den Vereinsreihen der Wülfrather Rockmusiker-Gemeinschaft (WüRG) traf sich seit Jahresbeginn im Wochenrhythmus. Im Schilde führten die jungen Leute, ein weiteres Förderprojekt für Nachwuchsbands, diesmal unter dem Namen „Gen WüRG“, anzustoßen. Zum Zeichen ihrer Entschlossenheit entwarfen sie ein futuristisches Schallwellen-Logo in luzidem Lichtschwert-Grün und ein kühnes Konzept.

Mirco Hallberg ist singender Gitarrist bei den Power-Punkrockern von „Silence is the Enemy“, und er sagt: „Die regionale Szene hat Unmengen an Potenzial zu bieten. Genau da wollen wir ansetzen und das ausbauen.“ Hallbergs aus Velbert und Heiligenhaus stammende Band war eine der Gruppen, die an dem begeisternden Coaching des ersten Förderprojekts „Generation WüRG“ vor zwei Jahren teilgenommen hat. Nun hilft er selbst mit Herzblut den zweiten Streich folgen zu lassen: „Wir möchten den Nachwuchsbands eine konstante Bühne bieten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sie ein riesiges Problem haben, eine feste Spielstätte zu finden.“

An drei Samstagen — heute, 24. Juni und 29. Oktober — wird die bewährte WüRG-Jamsession „Jetzrocktashaus“ zur offenen Bühne für alle, die am Projekt teilhaben möchten. Die WüRGer verfügen in ihrem Haus am Hammerstein 5 über Möglichkeiten, auf einer frisch renovierten Bühne, Konzerte zu veranstalten. Fünf Bands die sich dabei hervortun, können dann tiefergehend bei einem Workshop-Wochenende im Sommer von erfahrenden Musikmachern lernen. Am Jahresende spielen diese Gruppen ein gemeinsames Konzert im WüRG-Haus.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird dort auch Alexa Kuhlen zu hören sein. Sie begleitet ihren Gesang derzeit noch selbst am Piano, möchte sich jedoch baldmöglichst einer Band anschließen: „Ich habe riesigen Spaß an der Sache.“ Bei Vorgängerprojekt „Generation WüRG“ hat sie für die Verpflegung der Musiker gesorgt. Nun liegt ihre Konzentration auf dem Musizieren. Ihr nächster Auftritt wird beim Abschlussfest der Realschüler zu bewundern sein.

Bei Gen WüRG soll auch Einzelmusikern die Chance geboten werden, vielleicht erstmalig in einer Band zu spielen. Als gemeinsame Grundlage werden im Vorfeld der offenen Bühnen die „Songs des Abends“ verkündet, die vorbereitend bewusst gelernt werden können. Auf die heutige Setlist — Beginn um 19 Uhr, der Eintritt kostet drei Euro — setzte Hallberg dafür „Self Esteem“ von The Offspring, „Holiday“ von Green Day und das „Seven Nation Army“ von The White Stripes. Zweifel, ob gerade letzteres, von den Fußballultras adoptierte Schlachtlied nicht bereits abgerockt sei, lässt Hallberg nicht gelten: „Erstens sind wir Rockmusiker, und zweitens kann das Publikum dann mitgröhlen.“

Denn für echte Live-Stimmung sind Zuhörer selbstredend genauso gefragt wie Musiker, meint auch Hallberg: „Wir mussten Lieder finden, die für alle Instrumentierungen einfach zu spielen sind, die Bock machen und die man in irgendeiner Form kennt. Wenn wir Songs aussuchen, die Spaß zu spielen machen, dann sieht man richtig, was jeder Musiker drauf hat.“ Noten-Tabulaturen gibt es dank des Internets zuhauf — jetzt heißt es also: „Lied suchen, Lied finden, üben!“