Auch eine Vogelspinne sorgte für einen Einsatz der Feuerwehr

Die Brandschützer zogen Bilanz für 2015 und ehrten Mitglieder.

Foto: Feuerwehr

Velbert. „2015 war kein Jahr, das von großen Schadensereignissen geprägt war“, sagte Wehrleiter Markus Lenatz bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr im Bürgerhaus Langenberg. Während die Ausfahrten zu Brandeinsätzen mit 288 um vier gegenüber 2014 leicht stiegen, sanken die Hilfeleistungen deutlich um 112 auf 630. Die Zahl der Rettungs- und Krankentransporte hat dagegen mit rund 13 000 noch einmal zugelegt. Leicht zugenommen hat die Gesamtstärke der Wehr, die zum 31. Dezember um sechs auf 599 Mitglieder angewachsen ist. „Es wird eine Herausforderung sein, sich auf Dauer gegen den Trend zu stemmen und diesen Stand zu halten“, so Lenatz.

Allein im ehrenamtlichen Bereich wurden im vergangenen Jahr mehr als 20 000 Stunden Aus- und Fortbildung geleistet, Sonderdienste oder etwa die Stunden der Ausbilder nicht einbezogen. Daneben engagiere sich die Wehr auch anderweitig in und für die Stadt, zum Beispiel mit dem Aufhängen und Abbauen der Weihnachtsbeleuchtung. Bebildert ließ Markus Lenatz das Geschehen Revue passieren. An Großeinsätzen stachen die Brände bei der Firma Voormann an der Siemensstraße am 17. Februar und ein ausgedehntes Feuer in einem Fachwerkwohnhaus an der Hohlstraße am 23. Oktober hervor. Auch Kurioses gab es zu berichten: Zu den ungewöhnlichsten Einsätzen gehörte mit Sicherheit das Einfangen einer Vogelspinne, die ein Tönisheider Ehepaar in seiner Wohnung vorfand. Die Herkunft des haarigen Exemplars ist bis heute nicht geklärt.

Mit dem Wechsel in der Führung vor einem Jahr gingen zahlreiche Entwicklungen der hauptamtlichen Wehr einher, die der stellvertretende Abteilungsleiter Wolfgang Daldrup erläuterte. Als wichtigste nannte er die Einstellung von 14 von geplant 18 Mitarbeitern für den Rettungsdienst. Dies bedeute eine enorme Entlastung. Des Weiteren wurde die gesetzlich neu geregelte Ausbildung der Kollegen zum Notfallsanitäter sichergestellt.

Dirk Lukrafka, Bürgermeister

Nach einem Intermezzo des Musikzuges unter Leitung von Armin Jakobi, galt es, Aufnahmen, Ernennungen, Beförderungen und Ehrungen vorzunehmen. Neben zehn Neuaufnahmen in die aktive Wehr, davon drei in den Musikzug, konnte sich Stadtjugendfeuerwehrwart Sven Tegtmeier über 15 Neue freuen. Sie ist eine wichtige Nachwuchsquelle: 14 Jugendliche waren seit der vorangegangenen Hauptversammlung zur aktiven Wehr gewechselt. Die Jugendfeuerwehr ist mit 79 Mitgliedern die größte im Kreis Mettmann. 30 Feuerwehrangehörige wurden für langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet, darunter Musiker Karl-Heinz Blanke für 70 Jahre. 15 Feuerwehrmänner erhielten das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landesinnenministers in Silber oder Gold.

Eine besondere Ehrung nahm Guido Vogt, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes vor: Er zeichnete Oliver Schmidt für dessen langjähriges Engagement als Stadtjugendfeuerwehrwart mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber aus. „Die Velberter Feuerwehr ist wie ein Fels in der Brandung“, konstatierte Bürgermeister Dirk Lukrafka in seiner Dankesrede. HBA