Ratingen: Anpfiff für die Bezirkssportanlage
Hunderte Sportler freuen sich, dass der Bau am Götschenbeck beginnt. Widerstand von Anwohnern hat ihn um ein Jahr verzögert.
Ratingen. Am Montag war der Tag der Spatenstiche: Am Morgen wurde offiziell der Baubeginn für die A44 mit großem Bahnhof eingeläutet (Seite "Hier und Heute"), am Nachmittag folgte der Startschuss für den Neubau der Bezirkssportanlage am Götschenbeck. Die Stadt investiert dafür rund 6,9 Millionen Euro.
"Wir freuen uns total, wenn’s hier endlich losgeht", sagten Fabian, Axel und Anthony wie aus einem Munde. Die Zwölfjährigen spielen in der D1-Jugend von Ratingen 04/19 und werden mit vielen anderen Mannschaften am meisten von der neuen Sportanlage profitieren. Derzeit quälen sie sich noch auf verschiedenen Ascheplätzen im Stadtgebiet. Auch die Hockeyspieler des TV Ratingen können es kaum mehr erwarten, bis sie ihr neues Hockeyfeld auf der Anlage in Beschlag nehmen können. Und so waren neben Vertretern aus Verwaltung, Rat und Stadtsportverband auch viele Sportler von 04/19 und dem TVR zum offiziellen Baubeginn gekommen.
Der Erste Beigeordnete Klaus Konrad Pesch ließ als Vertreter des im Urlaub weilenden Bürgermeisters die lange Vorgeschichte der Bezirkssportanlage Revue passieren: Die ersten Überlegungen reichten 15 Jahre zurück, dann machte im Jahre 2003 ein Haushaltssicherungskonzept der Politik einen Strich durch die Rechnung. Und als das Konzept endlich stand, begann eine "längerwierige Fingerhakelei", spielte Pesch auf die ständigen Auseinandersetzungen mit der Bürgerinitiative gegen die Sportanlage an. Vor allem die Diskussion um die Kammmolche, die auf dem Gelände gefunden wurden, sorgte überregional für Schlagzeilen. "Die Verwaltung hat ihre Aufgaben gemacht", sagte Pesch. Für die geschützten Tiere werde ein Lebensraum geschaffen, der ihnen auch künftig am Götschenbeck ein ungestörtes Dasein ermögliche.
Eine Flut von Fachaufsichtsbeschwerden, eine Petition beim Land und eine Klage gegen den Bau der Anlage haben den Startschuss um gut ein Jahr verzögert. "Ich bin sehr optimistisch, dass jetzt alles nach Plan verläuft", sagte Baudezernent Ulf-Roman Netzel. Es sei letztlich ein Verdienst der Bürgerinitiative, dass die Verwaltung alles doppelt und dreifach geprüft und durch Fachgutachten habe absichern lassen. Der aktuellen Klage gegen die Baugenehmigung sehe er deshalb gelassen entgegen.
Markus van Aken, Planer beim Ingenieurbüro Geo3, erläuterte die Zeitschiene: In den nächsten beiden Monaten werden rund 21000 Kubikmeter Boden bewegt, danach folgen die Rohbauarbeiten und die Anlage des Unterbaus. Nach der Winterpause werden 22000 Quadratmeter Kunstrasen verlegt, der Innenausbau vollendet. Bis Weihnachten 2011 soll alles fertig sein.