Ratingen: Der Energiespar-Kommissar

Seit einem halben Jahr beschäftigt die Stadt einen Spezialisten, der ihr dabei hilft, Strom und Gas zu sparen.

Ratingen. Sein Name: Rolf Bastian. Seine Aufgabe: Geld sparen und dabei etwas für die Umwelt tun.

Mit anderen Worten: Sein Job ist es, den Energieverbrauch städtischer Gebäude zu senken.

Seit November vergangenen Jahres ist Rolf Bastian der neue Energiebeauftragte der Verwaltung, nachdem die Stelle drei Jahre lang unbesetzt blieb.

Seine Aufgabe könnte man durchaus als Sisyphusarbeit bezeichnen: "Wir bringen alle Objekte auf den aktuellen Stand der Technik, aber wenn wir damit fertig sind, können wir schon wieder von vorne anfangen."

Dennoch, Ratingen ist seiner Meinung nach auf einem guten Weg. Über 130 Gebäude stehen auf seiner Liste, die er in den nächsten Jahren abzuarbeiten hat.

Dazu gehören Schulen, Kindergärten, Turnhallen, aber auch die Stadthalle oder städtische Wohnheime. "Momentan erstelle ich ein Konzept zur Energieeffizienzverbesserung aller Gebäude", erklärt der Ingenieur.

Das heißt, erst einmal müssen alle Gebäude erfasst werden und jedes bekommt einen Energieausweis. "Das geht natürlich nur nach und nach. Ein Ausweis für eine Schule dauert ungefähr drei Wochen, das sind schließlich komplexe Objekte", so Bastian.

Bei den bisher erfassten Gebäuden kann Rolf Bastian auf gute, aber auch schlechte Resultate verweisen.

"Durch den Masterplan Schulen, bei dem die Verwaltung nach und nach die Schulen saniert, haben wir bei den bereits sanierten Schulen natürlich bessere Ergebnisse als bei den anderen."

Doch der Energiebeauftragte hat noch weitere Aufgabenfelder. Bereits laufende Maßnahmen müssen auf ihre Energieeffizienz geprüft werden, und darauf, ob nicht regenerative Energien genutzt werden können.

Außerdem müssen Mitarbeiter geschult werden. "Und wir prüfen, inwieweit es staatliche Fördermittel gibt, die wir beantragen können", erklärt Bastian.

In Zusammenarbeit mit dem Umweltamt wird Rolf Bastian auch einen Energiebericht für das laufende Jahr erstellen, der aufzeigt, wo Ratingen im Hinblick auf den Umwelt- und Klimaschutz steht.

Welche konkreten Projekte stehen denn in nächster Zeit an? "Bei unseren jüngeren Gebäuden versuchen wir natürlich, erneuerbare Energien mitzunutzen", erklärt Bastian.

So erhält die Erweiterung der Elsa-Brandström-Schule eine Photovoltaikanlage, der Neubau des Jugendtreffs Nestcafé wird mit einer Wärmepumpe ausgestattet und die neue Feuerwache erhält eine Holzhackschnitzelanlage.

Auch die Friedrich-Ebert-Schule erhält in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken eine Photovoltaikanlage, die die Schüler im Rahmen eines Wettbewerbs für ihre Schule gewonnen haben.

Nicht zuletzt ist da noch das neue Rathaus. "Auch da werden wir stark auf die Energieeffizienz achten", sagt Bastian. "Denkbar wäre da ebenfalls eine Wärmepumpe."