Homberg: Großeinsatz nach Unfall eines Gefahrgutlasters

Unfall: Auf der L 422 kippte ein mit 28Tonnen Calciumoxid beladener Lkw um. Spezialisten der Wülfrather Kalkwerke bargen die Ladung.

Homberg. Es war Montag früh kurz nach 2 Uhr, als in der Leitstelle der Feuerwehr die Alarmglocken schrillten: In Homberg war ein Gefahrguttransporter umgekippt.

28 Tonnen Calciumoxid, so genannter Ätzkalk mit dem pH-Wert 12-13, drohten auszutreten. Ein hoch brisante Aufgabe für Einsatzleiter Torsten Schams und sein 30-köpfiges Team aus Ratinger Berufsfeuerwehr, dem Löschzug Homberg/Schwarzbach und dem Gefahrengutzug der Freiwilligen Feuerwehr.

Im Kreuzungsbereich Meiersberger-/Metzkausener Straße angekommen, bot sich den Einsatzkräften ein beängstigendes Bild. Der weiße 40-Tonner einer Langenfelder Spedition lag auf der Seite, der Auflieger war an gleich mehreren Stellen Leck geschlagen. Noch während der Fahrer - ein 48-jähriger Erkrather - leicht verletzt aus dem Lkw geborgen wurde, begannen die Retter mit der Absperrung der L422.

"Glücklicherweise waren nur etwa 15 Kilo des pulverförmigen Ätzkalkes auf den Asphalt gelaufen", fielen Torsten Schams Zentnerlasten von den Schultern. Schließlich hätte es weitaus schlimmer kommen können. "Dennoch mussten wir sofort damit beginnen, alles mit Folie abzudecken, denn mit Wasser reagiert das Calciumoxid unter starker Wärmeentwicklung. Augenreizungen als Folge sind da noch das kleinste Übel."

Immer wieder ging der Blick dabei gen Himmel, an dem es vor Regenwolken nur so wimmelte. Die Einsatzkräfte hatten die Situation aber schnell unter Kontrolle, zudem waren bereits Spezialisten der Wülfrather Kalksteinwerke mit einer Umfüllpumpe vor Ort, um die Ladung weitestgehend zu bergen.

Dennoch vergingen zähe Stunden, ehe dieser gefährlichste Part ohne Probleme über die Bühne gebracht war. Erstmals aufatmen konnten Schams & Co. gegen 9.30 Uhr am Morgen. Ein Spezialkran hatte damit begonnen, den Unfall-Laster aufzurichten. Rund acht Tonnen des Gefahrgutes befanden sich da noch in dem Siloauflieger. In Schutzanzügen und Atemschutz wurde er danach komplett gereinigt und die Straße von dem Calciumoxid befreit.

Der Verkehr aus Richtung Ratingen und Wülfrath wurde während dieser Zeit von der Polizei umgeleitet. "Das Chaos hielt sich aber in Grenzen", berichtete Torsten Schams. "Es ist halt Urlaubszeit." Gegen 13.30 Uhr wurde die Sperrung der Meiersberger Straße aufgehoben.

Nach ersten Erkenntnissen war der 48-Jährige mit seinem Sattelschlepper von den Kalksteinwerken in Wülfrath kommend Richtung Ratingen unterwegs. Nach Passieren der Straße Schöllersfeld verlor er in einer Linkskurve die Kontrolle über sein Gespann. Der Sattelzug geriet ins Schleudern, kippte auf die rechte Seite, rutschte etwa 50Meter über die Fahrbahn und blieb im Einmündungsbereich der Metzkausener Straße liegen.