Ratingen: Ein Eldorado für Autofans
City: Die Automeile, das Traumwetter und der verkaufsoffene Sonntag lockten Tausende in die Stadt.
Ratingen. Besser hätte man es gar nicht abpassen können: Zur 12.Automeile strahlte die Sonne, was das Zeug hielt, und rückte so die gut 160 Vorführwagen ins rechte Licht, die am Sonntag die Ratinger Innenstadt in ein Eldorado für Fahrzeugfreunde verwandelten. Von 10 bis 18 Uhr warben rund 20Autohäuser und Firmen der Fachbranchen um die Aufmerksamkeit der zahllosen Besucher, die den sonnigen Tag nutzten, um sich über Neuheiten zu informieren, zu staunen, zu träumen oder einfach nur den Trubel rund um den Markt zu genießen.
Die Auswirkungen von Wirtschaftskrise, Klimawandel und Co. waren deutlich zu spüren. Hatte ein Schwerpunkt in den letzten Jahren noch auf schnittigen Sportwagen und hubraumstarken Exemplaren gelegen, so lautete das Motto in diesem Jahr: "Sportlich aber praktisch". Und auch die Händler übten sich in Bescheidenheit - aufwändige Stände und Attraktionen gab es diesmal nicht, vieles war eine Nummer kleiner und im Mittelpunkt standen tatsächlich die Fahrzeuge. Aber ohne Highlights geht es dann doch nicht, so dass vereinzelte "Objekte der Begierde" besonders ins Auge fielen. So waren die Exemplare eines japanischen Sportwagens ständig von Interessenten belagert und auch ein massiger Geländewagen zog sehnsüchtige Blicke auf sich. "So ein Fahrzeug wäre schon was für mich, aber das muss ich natürlich mit meiner Frau absprechen", sinnierte Jochen Breder mit verträumten Blick auf das weiße PS-Ungetüm. Sein Sohn Mario hatte sich an den Autos inzwischen satt gesehen und amüsierte sich lieber am Kickertisch.
Im Arkadenhof gab es die Gelegenheit für eine kleine Verschnaufpause. Kaffee und kühlen Getränken konnte man eine Auswahl an neuen Spielen von "Spiel & Buch" antesten oder einfach dem Plätschern des Wasserspiels lauschen. Der "Bergische Touring Club Ratingen" setzte mit seinen martialisch und doch nostalgisch aufgemotzten Rallye-Fahrzeugen einen schönen Kontrast zum chromblitzenden Glanz der Neuwagen.
Nostalgische Gefühle bekam so mancher am Stand eines italienischen Autobauers. Dort gab es nämlich die neuen Modelle der Kultmarke Abarth zu bestaunen, deren Rennwagen aus den 70er-Jahren legendär sind. "Für die hab ich schon als Kind geschwärmt, das ist ein tolles Gefühl, mal in so einem Wagen zu sitzen", verriet Roman Bredig, ganz klar ein potenzieller Kunde für den Exoten aus Italien.
Neben den Autohändlern hatten vor allem die ansässigen Gastronomen und Einzelhändler ihren großen Tag an diesem verkaufsoffenen Sonntag. So musste das "Curry 44" schräg gegenüber vom Lokal eine mobile Zweigstelle aufbauen, um dem Wursthunger der Besucher begegnen zu können. Ein Handy-Laden hatte kurzerhand einen Mini-Cabrio als provisorische Theke geparkt - ein origineller Blickfang, der seine Wirkung nicht verfehlte. Und bei der Eisdiele Il Gelato standen die Kunden zeitweilig Schlange bis zur Metzgerei Möllmann.