Neviges: Ein Fest bekommt Flügel
Veranstaltungen: In großer Zahl zog es am Sonntag die Besucher zum Narzissenfest des Schloss-Fördervereins in die Vorburg. Besondere Attraktion waren Falkner Schnurbusch und seine Vögel.
Neviges. "Auch wenn wir Nevigeser Urgesteine sind und das Schloss Hardenberg eigentlich als Selbstverständlichkeit sehen müssten, so werden wir doch immer wieder hingezogen", sagen Doris Müller, Sigrid Werner und Liesel Hertwig. Besonders dann, wenn ein Meer von Narzissen auf den Wiesen blüht und die laue Frühlingsluft zum Genießen und Verweilen einlädt.
Mehrere hundert Besucher folgten am Sonntag der Einladung des Vereins der Freunde und Förderer des Kulturensembles Schloss Hardenberg zum vierten Narzissenfest. Rund 10000 Osterglockenzwiebeln sind in den vergangenen Jahren vom Verein finanziert und von der Stadt gepflanzt worden. Auch im letzten Jahr wurden wieder 2500 Zwiebeln in die Erde gesetzt, so dass nun die gelben Tupfer eine reine Augenweide sind. Das freut auch Ute Sanner vom Vorstand: "Diesmal waren es besonders tolle Zwiebeln. So große und starke Narzissen hatten wir noch nie."
Zu Ehren der gelben Frühlingsboten hatte sich der Förderverein wieder einmal ein abwechslungsreiches Programm überlegt. Falkner Franz Rudolf Schnurbusch brachte Habicht, Jagdfalke und Steinadler mit und präsentierte die stolzen Vögel einem begeisterten Publikum. Mutig streckte Eva (11) ihren mit einem Lederhandschuh geschützten Arm aus und machte große Augen, als Habichtsadler "Mr.Harris Hawk" graziös auf ihm landete: "Wenn ich nicht gewusst hätte, dass er nichts tut, hätte ich schnell meine Hand weggezogen."
Richtig frühlingshaft wurde es, als der Akkordeonkinderchor der "Musikschule Fröhlich" mit Liedgut wie "Im Märzen der Bauer" oder "Kommt ein Vogel geflogen" Frühlingsgefühle verbreitete. Beschwingt griffen sie in die Tasten, während es sich die Besucher des Festes bei Gastronom Paolo Lorenzo, der seit kurzem wieder an den Wochenenden das Bistro in der Vorburg betreibt, gut gehen ließen.
Das Gesicht in die Sonne gestreckt, die Seele baumeln lassend, genossen die Besucher den herrlichen Sonnentag. Man plauderte mit alten Bekannten und hatte das Gefühl, dass Neviges und Velbert hier zusammenkamen. Besucherin Liesel Hertwig war begeistert: "So eine tolle Kulisse, man trifft die ganze Stadt, hat viel zu schauen und zu hören. Eine tolle Idee!"
Der Kammerchor Hardenberg, gefolgt vom Quartett Liederkranz und dem Frauenchor Neviges, untermalte die frühlingshafte Kulisse musikalisch. Und die Tanzgruppe NRW schwang mit flotten Cowboyhüten das Tanzbein.
"Wir haben großes Interesse daran, der Bürgerschaft zu zeigen, wie schön das Schloss ist", sagte Peter Egen, Vorsitzender des Fördervereins. Umso verärgerter war er, dass die Stadt es nicht geschafft habe, den Zugang vom Parkplatz zur Vorburg frei zu räumen: "Wir haben mehrfach darum gebeten, aber bis heute haben sie es nicht geschafft, drei Zementsäcke weg zu schaffen. Jetzt sind so viele Menschen gekommen, die außen herum gehen müssen - und das an solch einem Festtag." Auch forderte Egen in seiner Ansprache, dass endlich das Konzept für das Haupthaus auf den Tisch kommen müsse, damit das Schloss bald wieder in Gänze - und hoffentlich dann mit Fotomuseum- zur Verfügung stehe.