Ratingen: Gästebuch aus dem Netz genommen

Kritik an Preiserhöhungen „schaukelte sich auf“.

Ratingen. Freude und Lob schlugen in Ärger und Frust um: Nachdem im Oktober die Eintrittspreise für die Schwimmbäder und die Sauna im Lintorfer Allwetterbad angehoben wurden, hatten knapp zwei Dutzend Badbesucher im Gästebuch auf der Bäderseite der Stadtwerke im Internet ihrem Unmut freien Lauf gelassen. Das ist nicht ungewöhnlich und stieß auch bei der Bäderchefin der Stadtwerke, Cornelia Karthaus, auf Verständnis. Dass allerdings ein "harter Kern" von Kritikern es beim einmaligen Dampfablassen nicht beließ, sondern im Laufe der Wochen sich gegenseitig hochschaukelte, empfindet Karthaus als Schlag ins Gesicht - zumal manche Kritiken nicht nur in Richtung Gürtellinie tendierten, sondern eindeutig darunter gingen. Als Konsequenz wurde jetzt das Gästebuch aus der Internetseite herausgenommen.

"Wir haben von Anfang an unsere Badegäste immer mit einbezogen. Ob bei Führungen über die Schwimmbad- und Saunabaustelle oder bei der Bitte um Anregungen und Verbesserungsvorschläge", erklärt Karthaus. Dazu war auch das Gästebuch gedacht. Weit über 65000 Clicks im Internet belegen, dass dieses Forum eifrig genutzt wurde. Karthaus: "Viele Anregungen haben wir auch umgesetzt - ob Kleiderhaken, Wickeltische, Uhren in der Schwimmhalle und, und, und. Wir haben uns immer bemüht, allen gerecht zu werden."

Bemerkenswert sei, dass vorwiegend die Sauna-, nicht die Badbesucher die heftigste Kritik übten. Dabei haben die Stadtwerke von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, dass die Eintrittspreise für die Sauna zu billig sind. Karthaus: "Wir wollten mit der Anhebung aber warten, bis auch der zweite Bauabschnitt fertig ist." Offenbar entzündet sich der Unmut an der neuen Tarifstruktur: Früher kostete die Tageskarte in der Sauna zehn Euro, heute 15. Karthaus: "Zwei Drittel der Gäste bleiben aber nur drei oder vier Stunden, und die kann man jetzt für zwölf beziehungsweise 13 Euro buchen." Die Erhöhung auf 15 Euro wirke viel, dafür sei aber auch das Angebot deutlich erweitert worden.

Viele Badbesucher haben übrigens der Preiserhöhung - vorläufig - ein Schnippchen geschlagen: Sie deckten sich mit Zehner- und Dauerkarten ein. In den eineinhalb Wochen vor der Anhebung gingen Tickets im Wert von 179000 Euro über den Tisch.