Ratingen: Wasser für die Flutopfer

Eugen Federherr vom Ratinger THW hat in Uganda vier Wochen den Ärmsten geholfen.

Ratingen/Oongora. Wasser ist dieser Tage Ugandas ärgstes Problem. Von oben kommt viel zu viel davon, ganze Dörfer wurden schon von Flüssen verschlungen - auf der anderen Seite fehlt nichts dringender als Wasser, sauberes Trinkwasser nämlich. Die wenigen Brunnen sind verseucht, in den Flüchtlingscamps breiten sich Krankheiten aus. In Oongora, dort, wo die Not besonders groß ist, hat jetzt das Technische Hilfswerk (THW) eingegriffen. Mit dabei: Eugen Federherr vom Ratinger Ortsverein.

Nach vier Wochen ehrenamtlichen Einsatzes ist der Student gestern zurück gekehrt - und durfte gleich seinen 27. Geburtstag feiern. "Mein größtes Geschenk war, dass meine Familie vorbei gekommen ist, dass meine Freunde anrufen." Vier Wochen in einer Gegend, wo es ums nackte Überleben geht, machen bescheiden. "Man schätzt, was man hat, und man lernt zu teilen."

3500 Menschen leben in dem Camp Oongora, "die Lebensbedingungen für die Flüchtlinge sind katastrophal", berichtet Federherr. Tagtäglich war er hin- und hergerissen: Einerseits machten ihn seine begrenzten Möglichkeiten betroffen und verzweifelt. Er kann die hungrigen Kinderaugen nicht vergessen. "Doch wenn Du einem Kind etwas zu essen gibst, stehen am nächsten Tag 300 da."

Andererseits - und das wiegt viel schwerer - hat er täglich gesehen, wie seine Arbeit fruchtet. Zuerst hat das THW eine Wasseraufbereitungsanlage installiert. 20000Liter hat diese im Schnitt täglich aus den Brunnen gepumpt, chemisch gereinigt, gechlort und gespeichert. "Doch unsere vielleicht wichtigste Aufgabe war die Aufklärung", so Federherr. Morgens um sechs hieß es aufstehen, rauf auf den Jeep und zu den Menschen in den Umgebung fahren. Mit Plakaten und Übersetzern haben sie den Ureinwohnern dann die Grundregeln der Hygiene eingebleut.

Wenn es abends um sechs schlagartig dunkel wurde, ging die Arbeit in den Zelten weiter: Der Student der Wasserwissenschaft war für das Labor zuständig, die Wasserproben des Tages mussten ausgewertet, auf Fäkalien und Keime untersucht werden.

Die Menschen in Uganda sind ihren Helfern dankbar. So sehr, dass sich Federherr bisweilen unwohl dabei fühlt. Schließlich ist ihm sein Einsatz selbstverständlich. Uganda war ganz sicher nicht sein letzter. Damit er seine Frau künftig nicht so sehr vermisst, will sie beim nächsten Mal vielleicht mitkommen. Zu tun gibt es schließlich genug.