Manfred Buer, Vorsitzender der Lintorfer Heimatfreunde, will sich nicht mit der Erklärung trösten, dass in der Regel die Unzufriedenen sich zu Wort melden und die Zufriedenen schweigen.

Er zeigte sich entsetzt darüber, mit wie viel Häme, Spott und Aggression die Kommentare über den Stadtteil herzögen. Verwunderlich sei auch, dass etliche Reaktionen zudem von Leuten kämen, die gar nicht (mehr) in Lintorf leben.

Erbost und verständnislos über die Diskriminierung ihres Stadtteils schrieb Elisabeth Hamacher: "Über Lintorf darf und kann man geteilter Meinung sein, aber auf die Lintorfer lasse ich nichts kommen.

Ich habe es nie bereut, hierher gezogen zu sein, und wohne inzwischen seit 30 Jahren mit meiner Familie hier - und wurde von Anfang an freundlich ausgenommen. Ich habe versucht, mit den Schreibern zu sprechen, aber leider sind sie weder im Ratinger noch im Düsseldorfer Telefonbuch zu finden. Das finde ich seltsam. Wir Lintorfer haben, was viele bei sich suchen: bodenständigen Charakter und Stolz."

Auch Joel Offenburger ist der Meinung, dass man es in Lintorf gut aushalten kann: "Ich glaube, es gibt Schlimmeres, als in Lintorf zu leben. Sicherlich, Lintorf ist kein Luftkurort und nicht gerade ein den Tourismus anlockendes Ziel. Ich verstehe auch durchaus alte Lintorfer, die Lintorf noch aus der Zeit "vor der Bebauung" kennen. Lintorf ist ein zweckbestimmter Ort, er liegt verkehrsgünstig und ist erschwinglich trotz Großstadtnähe.

Es gibt ein lebendiges Vereinsleben und Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf sowie ausreichend Gaststätten. Wer hier Villenviertel in ruhiger Alleinlage sucht, wird diese vergeblich suchen, aber diesen Anspruch stellt Lintorf auch gar nicht. Insofern kann man durchaus auch gerne in Lintorf leben.