Ratingen: Schützen laufen sich warm
Mit dem Umzug der Silbernen Mösch kündigten die St. Sebastianer am Sonntag das bevorstehende Schützen- und Heimatfest an.
Ratingen. Unüberhör- und -sehbar: Das große Schützen- und Heimatfest naht mit Riesenschritten. Mit dem Zug der Silbernen Mösch durch die Innenstadt und dem Biwak vor dem Rathaus läuteten die Schützen am Sonntag die heiße Phase ein.
Der Möschesonntag begann mit dem traditionellen Königsfrühstück im Haus des amtierenden Königs Heinz-Jürgen Ellenbeck. Rund 250 Gäste tummelten sich in seinem Garten. Mit entsprechender Lautstärke hatte das Tambourcorps Lintorf das Königspaar am frühen Morgen geweckt - und gleichzeitig auch viele Anwohner auf der Kreuzstraße. Der König hatte jedoch seine Nachbarn vorgewarnt.
Später zogen das Königspaar Heinz-Jürgen und Rosi Ellinghaus per Kutsche mit dem Herold als Kutscher durch die Innenstadt zum Marktplatz. Pagenkönig Maximilian Wasse trug in diesem Jahr die Silberne Mösch voran, als Ankündigung fürs nahende Schützenfest. Auf dem Markt hatten sich alle Schützen zum Appell eingefunden und warteten auf die Ansage von Oberst Bernhard Vogel. Der machte es erfreulich kurz: Nicht vom Pferd herab, sondern auf der Treppe des Bürgerhauses forderte er zur regen Teilnahme am Festumzug am kommenden Sonntag auf, auch wenn es diesmal "ein ganz normales Schützenfest" ist. Dann hieß es: Abtreten zum Biwak auf den Rathausvorplatz. Da ließen sich die Schützen nicht zweimal bitten.
Bevor Königin Rosi Ellinghaus mitfeiern konnte, musste sie in Wohnung und Garten wieder für Ordnung sorgen - 250 Gäste hat man ja auch nicht jeden Tag im Haus. Das Biwak kam anfangs etwas schleppend auf Touren. Einige Kritiker meinten, dass so mancher Schütze zu Hause geblieben ist, weil die Kleiderordnung zu streng sei: So war volle Schützenmontur Pflicht - auch bei heißem Wetter. Und es wurde richtig warm gestern Mittag. Das tat der Stimmung auf dem Rathausvorplatz aber keine Abbruch. Bei kühlen Getränken und leckerem Essen sowie schmissiger Musik vom Rheinischen Blasorchester Krefeld und Lintorfer Tambourcorps gab es immer etwas zu erzählen. Und später wurde es auf dem Rathausvorplatz noch richtig voll, denn nun trauten sich auch Schützen zum Biwak, ohne die Kleiderordnung einzuhalten.
Für Schützenkönig Heinz-Jürgen Ellinghaus war nach dem Biwak noch lange nicht Schluss. Er musste seiner königlichen Pflicht nachkommen, um bei der Interessensgemeinschaft Düsseldorfer Schützen die Ratinger Bruderschaft beim Armbrustschießen würdig zu vertreten.