Ratingen: Voices – eine stimmige Idee
Veranstalter und Organisatoren ziehen eine rundum positive Bilanz. Im nächsten Jahr soll es weitergehen, „Voices“ als Marke fest zu etablieren.
Ratingen. Nach dem Festival ist vor dem Festival: Kaum ist die "Voices"-Woche mit überragendem Erfolg über die Bühnen gegangen, wird schon an einer Neuauflage des "Festivals der Stimme" gearbeitet.
"Es war eine fantastische Sache", lobte rückblickend Kulturdezernent Dirk Tratzig. Und Lob hat es auch von vielen Seiten gegeben. "Es war ein rundum stimmiges Programm, das einen beeindruckenden Querschnitt durch die verschiedenen Facetten der menschlichen Stimme geboten hat." Publikum und Sponsoren, aber auch die Musiker waren so begeistert, dass es im kommenden Jahr eine Neuauflage geben soll.
Der Erfolg der Festival-Premiere hat sich auch in der Szene herumgesprochen: Bei Peter Baumgärtner, der mit seiner Firma "Sensitive Colours" die Strippen für das Festival gezogen hat, kommen jetzt schon Anfragen von Künstlern, die Interesse an einem Auftritt in Ratingen bekundet haben - darunter eine italienische Jazz-Sängerin und der amerikanische Sänger und Songschreiber Christopher Cross.
Aber auch in der Region war "Voices" ein Thema. "Wir sind stolz, dass wir es geschafft haben, inmitten der umgebenden Großstädte so viele Leute nach Ratingen zu locken", freut sich Kulturamtsleiterin Inge Röhnelt. Und bei den Höhepunkten des Festivals - bei Robben Ford und Helen Schneider - konnte man auf den Parkplätzen sogar Kennzeichen aus der ganzen Bundesrepublik und dem benachbarten Ausland sehen.
Über 2000 Besucher bedeuten eine Auslastung von zwei Drittel - für einen Festival-Auftakt eine beachtliche Quote. Baumgärtner: "Normalerweise braucht es ein paar Jahre, um so eine Sache richtig zu etablieren." "Voices" hat auf jeden Fall das Zeug dazu.
In Kürze wollen Veranstalter und Organisatoren überlegen, was noch verbessert werden kann und wie man noch mehr Leuten - auch außerhalb - vermittelt: In Ratingen gibt es ein exquisites Angebot auf hohem Niveau. "Wir wollen, dass die Leute die Karten blind kaufen, ohne zu ahnen, wer kommt. Weil sie wissen, welche Qualität geboten wird."
Angedacht wird auch ein Festivalpass für mehrere oder alle Veranstaltungen. "Unsere Preise waren schon jetzt herausragend günstig", betonte Röhnelt. Im Schnitt kostete der Eintritt 18 Euro. "Und viereinhalb Stunden Programm plus einen Star wie Helen Schneider für 25 Euro, da kann niemand meckern."
Auch am Programmspektrum will man feilen. Baumgärtner: "Das Thema Kinder haben wir noch gar nicht besetzt. Vielleicht machen wir etwas in zusammenarbeit mit Unicef. Denkbar wären auch noch Rhetorikworkshops." Das "Voices"-Logo soll auch in Zukunft für das Festival werben. "Das ist unser Alleinstellungsmerkmal."
Gut 80.000 Euro hat das Festival gekostet, 45.000 Euro von der Stadt, 35.000 Euro von Sponsoren. Tratzig ist zuversichtlich, dass Verwaltungsvorstand und Politik das Erfolgsmodell auch im nächsten Jahr unterstützen werden. Langfristig soll der städtisches Zuschuss aber verringert werden. Mit dem Verkauf der Eintrittskarten konnte übrigens gut die Hälfte des städtischen Anteils wieder hereingeholt werden.