Schülerlabor will Neugierde und Experimentierfreude entfachen

Berufskolleg Niederberg eröffnet „Technik4ME“ nach Pilotphase.

Foto: Kreis Mettmann

Velbert. Chemiebaukasten in der Garage? Das war einmal. Heutzutage experimentieren Schüler im Kreis Mettmann wesentlich professioneller und berufsorientierter in Schülerlaboren. Neben dem zdi-Zentrum „NEAnderLab“ in Hilden und dem „TEC Lab Mechatronik“ in Heiligenhaus gibt es seit September vergangenen Jahres auch am Berufskolleg Niederberg in Velbert ein vom Kreis Mettmann getragenes Schülerlabor, das jetzt nach der Pilotphase offiziell eröffnet wurde. Dabei gab Landrat Thomas Hendele mit „BKN-Technik4ME“ auch den Namen des Labors an der Langenberger Straße bekannt. Dieser wurde gleich per CNC-Maschine aus einem Metallstück gefräst.

Thomas Hendele, Landrat

Die drei Standorte haben unterschiedliche Schwerpunkte. Das Velberter Schülerlabor ist besonders auf Kfz-Angebote und Metalltechnik sowie die Berufsorientierung fokussiert. Der kommissarische Schulleiter Frank Flanze betonte, dass vollständige Handlungsabläufe mit handfesten Ergebnissen mit den Schülern besprochen und auf die berufliche Zukunft bezogen werden. Die Schüler haben so auch die Möglichkeit, am Berufskolleg einen technischen Abschluss zu machen, zum Beispiel zum staatlich geprüften Techniker oder informationstechnischen Assistenten. „Wir haben als hochindustrialisierter Kreis Nachwuchsbedarf an Ingenieuren. Wir wollen mit diesem weiteren Schülerlabor die Schülerinnen und Schüler mitnehmen“, sagte Hendele.

Das praxisorientierte Lernen solle für Fächer und Leistungskurse im Mint-Bereich begeistern und den Weg ebnen für eine Ausbildung im Kreisgebiet. Der Kreis und das Schülerlabor erhielten außerdem eine Urkunde über den Beitritt zu der durch das Wirtschafts-, Schul- und Wissenschaftsministerium des Landes NRW geförderten Gemeinschaftsoffensive für Mint-Nachwuchs zdi (Zukunft durch Innovation). „Die Gründung dieses Labors bietet riesige Chancen für den Kreis“, sagte Ralph Angermund vom Wissenschaftsministerium in seinem Redebeitrag. Er hob zudem den Dialog der mehr als 40 zdi-Zentren und das damit verbundene Entwicklungspotenzial hervor.

„Neugierde und Experimentiergeist bei den Jugendlichen anzufachen“, das verspricht sich auch Bürgermeister Dirk Lukrafka vom neuen BKN-Labor. Dort lernen die Schüler während eines Computerspiels selbst zu programmieren, sie wechseln Reifen und legen Autos tief, sie fertigen Schlüsselanhänger oder entwerfen Schmuck. Die Kurse werden von eigens dafür ausgebildeten Lehrern des Berufskollegs freiwillig und zusätzlich durchgeführt. Das garantiert eine qualifizierte Berufsberatung. HBA