Seniorenrat fordert Park-WC
In den Banden fehle eine öffentliche Toilette. Das meinen auch die Mütter am Sandkasten.
Wülfrath. Die Begeisterung für den Spielplatz In den Banden ist täglich erlebbar: In den Baumhäusern turnen die Mutigen, während die Kleineren auf der Kinderschaukel sitzen und die Sonnenanbeter in der Hängematte liegen. Doch immer wieder beendet ein Ruf das Idyll: „Mama, ich muss mal!“ Eine gute Lösung für diese Notsituation gibt es in dem neuen Generationenpark noch nicht, da sind sich die Familien am Sandkasten einig.
Angelika Lampey, die gerade ihren Enkel Ben (2) auf der Schaukel anschubst, sagt: „Ja, eine Toilette fehlt hier. Zu den Geschäften und Cafés ist es doch zu weit. Und dann muss man doch auch etwas konsumieren.“ Die Mutter Alina Stokoska pflichtet bei: „Ein Klo ist nötig. Gut, dass ich direkt um die Ecke wohne, sonst wäre das ein Problem.“ Julia Eochen, die mit ihren Söhnen Leon (3) und Lukas (4) zum Spielen gekommen ist, findet: „Mit zwei Kindern kann man nicht ständig in ein Geschäft laufen.“ In der Not würden die Kleinen eben ins Gebüsch gehen.
Genau das könne nicht die Lösung sein, findet Seniorenratsvorsitzende Gertrud Brüggemann. Das Gremium hat in seiner jüngsten Sitzung in einem Antrag an Verwaltung und den Rat die Einrichtung einer öffentlichen Toilette gefordert. „Es ist so toll, was dort im Park entstanden ist. Die Toilette ist jetzt die letzte Hürde, die wir jetzt noch meistern müssen.“ Es könne nicht angehen, dass die Anger-Markt-Toilette jetzt auch noch für den Betrieb im Park herhalten muss. Die Entfernung sei zu groß — gerade für die älteren Mitbürger. In der Bäckerei muss man zudem nach dem Schlüssel fragen, um aufs stille Örtchen zu kommen.
Brüggemann sagt: „Ich weiß ja, dass eine richtige Toilettenanlage mit Steinhäuschen wegen der Kosten unrealistisch ist. Was wir fordern, ist nur eine Notlösung.“ Entweder solle die Stadt eine versteckte Dixi-Toilette aufstellen lassen, oder aber die WC-Anlage am Diek-Kiosk wieder für jedermann öffnen. Die Forderung danach ist so alt wie die Schließung der Toilette kurz vor der Eröffnung des Anger-Markts. Schon damals fanden einige Senioren diese Lösung für die gesamte City nicht gelungen.
„Wenn die Toilette wieder geöffnet werden würde, sollte sie auch direkt barrierefrei ausgebaut werden. Das wollen wir schon seit 2000“, sagt Brüggemann. Sie hofft jetzt, dass sich vielleicht ein Sponsor für eine gute WC-Lösung findet, die ja auch immer Folgekosten mit sich zieht.
Ein wenig hat die Vorsitzende des Seniorenrats jedoch das Gefühl, dass sie mit diesem Thema keine offenen Türen einrennt. „Bislang hüllt sich alles in Schweigen“, sagt sie. Dabei sei sie erst wieder auf dem Eröffnungsfest am Samstag von Senioren gefragt worden, wo denn die Toilette ist.